Polen bleibt im Eurokorps aber eingeschränkt

Polen bleibt im Eurokorps aber eingeschränkt
(Bordignon_vincent)

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Die polnische Regierung will ihren Einsatz im Europakorps einschränken. Stattdessen soll mehr Geld in die Stärkung der Nato-Ostflanke und die schnelle Eingreiftruppe Eu-"Battlegroups" fließen.

Polen will nach Angaben der Regierung in Warschau im Eurokorps bleiben, seinen Einsatz in dem europäischen Truppenverband aber schrittweise einschränken. Das Land strebe nicht mehr den Status als Rahmennation an, teilte das Verteidigungsministerium mit und reagierte damit auf Medienberichte, nach denen Polen das multinationale Heer verlassen wolle. „Das ist nicht wahr“, entgegnete das Ministerium. Zuvor hatte bereits Regierungssprecher Rafal Bochenek entsprechende Berichte dementiert.

Laut Ministerium wird Polen sein Engagement bis 2021 zurückfahren. Gründe sind demnach die zusätzliche Belastung polnischer Streitkräfte bei der Aufrüstung der Nato-Ostflanke sowie Änderungen bei der Aktivität des Eurokorps im Rahmen der Nato. Dass dort Einschränkungen geplant seien, lehne Polen ab, hieß es. Ein weiterer Grund sind demnach Kosten. Polen habe mehr Einsatz gezeigt als andere Länder, die Rahmennation werden wollten. Diesen Status sollte Polen, das rund 120 Soldaten im Eurokorps hat, eigentlich dieses Jahr erreichen.

Investition in andere Rüstungsbereiche

Die freiwerdenden Ressourcen werde Polen stattdessen zur Stärkung der Nato-Ostflanke sowie der schnellen Eingreiftruppe EU-„Battlegroups“einsetzen, teilte das Ministerium mit.

Das Eurokorps war 1993 auf Initiative des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl und des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand geschaffen worden. Der schnelle Eingreifverband für Krisenfälle ist sowohl für die Nato als auch für die EU einsatzbereit.