Samstag8. November 2025

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Paris und London wollen besseren Zugang

Paris und London wollen besseren Zugang
(AFP/AFP/Louai Beshara)

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Mit jedem Tag wird die Lage für Tausende Bewohner belagerter Städte in Syrien gefährlicher. Weil Hilfsgüter in dem Bürgerkriegsland kaum ans Ziel kommen, ist Diplomatie gefragt. Großbritannien ringt mit Frankreich nach einer Lösung - und zeigt mit dem Finger auf Moskau.

Großbritannien und Frankreich drängen im höchsten UN-Gremium auf besseren Zugang für Hilfsorganisationen zu belagerten Orten in Syrien. In einer kurzfristig einberufenen Sitzung will der Sicherheitsrats am Freitag diskutieren, wie Hilfslieferungen die rund 400 000 Betroffenen besser erreichen können.

Großbritannien rief «alle mit Einfluss auf die syrische Regierung, insbesondere Russland», dazu auf, sofort ungehinderten Zugang sicherzustellen. Russland ist enger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad.
Rund die Hälfte der Betroffenen leben in Gebieten unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), weitere 180 000 in Gebieten, die von der Regierung und ihren Verbündeten kontrolliert werden. Nach Angaben von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kann nur ein Prozent der Menschen in belagerten Gebieten mit Lebensmitteln versorgt werden.

Kriegsverbrechen

Menschen absichtlich verhungern zu lassen, sei ein Kriegsverbrechen, sagte Ban. Das Völkerrecht verbiete solche Gräueltaten, sagte er, und sprach von einem weiteren Tiefpunkt in dem seit sechs Jahren wütenden Bürgerkrieg. «Es ist nicht hinnehmbar, dass geschätzt mehr als 400 000 Menschen belagert werden», teilte der Staatssekretär im britischen Außenministerium, Tobias Ellwood, mit. Zuletzt hatte der Sicherheitsrat sich am Montag mit der Lage in Syrien befasst.

Zehn Prozent der Betroffenen leben in der von syrischen Regierungstruppen belagerten Stadt Madaja. Dort trafen am Donnerstag weitere Hilfslieferungen für die Hungernden ein. Zudem sollen die nordsyrischen Orte Kefraja und Fua Lieferungen erhalten. Beide werden seit April von Rebellen belagert, wie das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) mitteilte.