Ein Jahr nach dem Amoklauf von Lüttich wollen die Hinterbliebenen der Opfer den belgischen Staat verklagen. Sie werfen ihm Versagen vor.
13.12.2011. Schreckliche Bilder von der bekannten Place Saint-Lambert in Lüttich. (Timur Emek)
Die Innenstadt wird abgeriegelt. (Tageblatt/Virginia Mayo)
Angaben über mögliche Motive der Tat gab es zunächst nicht. (dapd/Michel Krakowski)
Laut Belga verwendete der Täter Granaten sowie eine Kalaschnikow.
(Tageblatt/Virginia Mayo)
Augenzeugen berichten, es seien mehrere Schüsse abgegeben worden. (Tageblatt/Virginia Mayo)
Die Verkäuferin eines nahe gelegenen Geschäfts sagte, sie habe mehrere Explosionen gehört. (Tageblatt/Virginia Mayo)
Die Polizei suchte die ganze Innenstadt nach dem Amok-Schützen ab. (Michel Krakowski)
Der Täter, ein 29-Jähriger aus Lüttich, tötete sich nach der blutigen Tat mit einer Handgranate. (Twitter)
Für die zahlreichen Verletzen mußte eine Sammelstelle eingerichtet werden. (Tageblatt-Archiv/Stringer/belgium)
Blutspuren vom Anschlag in der Innenstadt von Lüttich. (Twitter)
In diese Bushaltestelle warf der 29-jährige Täter eine Handgranate. Dort wartete eine Menschenmenge auf einen Bus. (Tageblatt-Archiv/Thierry Roge)
Die Polizei evakuierte die Innenstadt von Lüttich (dapd/Michel Krakowski)
Zahlreiche Rettungswagen waren im Dauereinsatz. (dapd/Michel Krakowski)
Die Sanitäter versuchen einem verletzten Menschen das Leben zu retten. (Michel Krakowski)
Vor einem Jahr lief ein Mann im belgischen Lüttich Amok. Fünf Menschen wurden getötet und 124 weitere teilweise schwer verletzt. Jetzt wollen die Hinterbliebenen der Opfer den belgischen Staat verklagen. „Dem Staat seien zahlreiche Fehler unterlaufen. Es habe ihm am nötigen Weitblick gefehlt,“ so der Anwalt der Hinterbliebenen, Alexandre Wilmotte in belgischen Medienberichten
Die Opferfamilien kritisierten, dass der Täter, Nordine Amrani, bereits für andere Taten bekannt war, der Staat allerdings bei der weiteren Überwachung versagte. Die Anwälte prüfen jetzt eine Klage, heißt es.
Angst vor Haftstrafe
Am 13. Dezember hatte der damals 33-jährige Amrani in Lüttich Handgranaten in eine Menschenmenge geworfen und um sich geschossen. Der Mann mit marokkanischen Wurzeln war bereits wegen Waffenbesitzes und Cannabis-Anbau im Gefängnis und drehte vermutlich durch, weil er Angst vor einer neuen Haftstrafe hatte.
Zunächst hatte er die 45-jährige Putzfrau des Nachbarn erschossen. Er habe die Frau unter dem Vorwurf, einen Job für sie zu haben, in den Schuppen gelockt, in dem er Cannabis anbaute.
Danach marschierte Nordine Amrani schwer bewaffnet Richtung Weihnachtsmarkt und feuerte los. Der Täter schoss sich kurz nach der Tat in den Kopf, nachdem eine seiner Handgranaten zu früh explodiert war, so dass er an den Beinen verletzt war und nicht mehr flüchten konnte.
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