Anstelle des Treffens mit Duterte am Rande des Asean-Gipfels in Laos sei nun für Dienstag eine bilaterale Begegnung Obamas mit der koreanischen Präsidentin Park Geun Hye geplant, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in Washington. Einen Grund für die Absage nannte der Sprecher nicht. Duterte hatte Obama am Montag öffentlich davor gewarnt, ihn bei dem Treffen wegen der Menschenrechtslage auf den Philippinen zu belehren.
„Hurensohn, ich werde dich bei diesem Forum verfluchen“, hatte Duterte gesagt. Der US-Präsident dürfe nicht einfach mit „Fragen und Statements“ um sich werfen. „Wenn du das tust, werden wir uns wie Schweine im Matsch wälzen“, sagte er an Obama gerichtet. Der im Mai gewählte Duterte hatte in den vergangenen Monaten immer wieder außergerichtliche Tötungen von mutmaßlichen Straftätern und Drogenverbrechern propagiert.
Keine Lektionen in Menschenrechtsfragen
Seit seinem Amtsantritt Ende Juni wurden in dem Land mehr als 2400 Menschen getötet – teils von der Polizei, teils von Bürgerwehren. Menschenrechtsgruppen und die UNO kritisieren das Vorgehen der Führung scharf, sie beklagen ein Klima der Gesetzlosigkeit. Duterte hingegen verbittet sich Lektionen in Menschenrechtsfragen. „Ich scheiße auf jeden, der mein Verhalten beobachtet“, sagte er.
Obama hatte bereits am Rande des G20-Gipfels in Hangzhou auf die Ausfälle des Philippiners reagiert. Dieser sei ein „schillernder Typ“, sagte der US-Präsident. Er werde sich mit seinem Team beraten, ob ein bilaterales Treffen tatsächlich sinnvoll sei. „Ich möchte stets sichergehen, dass ein Treffen auch produktiv ist und wir etwas erreichen“, sagte Obama. Er gestand ein, dass die Drogenkriminalität auf den Philippinen ein ernstes Problem sei. Er werde aber nicht davor zurückschrecken, die Art zu kritisieren, wie sie bekämpft werde.
Duterte bedauert Kraftausdruck
Präsident Rodrigo Duterte hat den Verbalausfall gegen seinen US-Kollegen Barack Obama mittlerweile bedauert. Duterte habe auf die Fragen eines Reporters mit einem «starken Kommentar» reagiert, der durch «Sorgen und Gefahren» hervorgerufen worden sei, sagte sein Sprecher am Dienstag und fügte hinzu: «Wir bedauern auch, dass dies als persönliche Beleidigung des US-Präsidenten angekommen ist.»
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