Sonntag16. November 2025

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Obama auf Kuba eingetroffen

Obama auf Kuba eingetroffen
(Reuters/Carlos Barria)

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Erstmals seit 1928 reist ein US-Präsident nach Kuba. Obama will Raúl Castro zu einer weiteren Öffnung bewegen.

Als erster US-Präsident seit der kubanischen Revolution von 1959 ist Barack Obama im sozialistischen Havanna eingetroffen. Obama landete am Sonntag in der Hauptstadt Kubas, wo er mit Staatschef Raúl Castro über eine weitere Vertiefung des Annäherungsprozesses der langjährigen Erzfeinde sprechen will.

Ende 2014 hatten Barack Obama und Staatschef Raúl Castro ein Ende der Eiszeit vereinbart, das US-Handelsembargo wurde gelockert, etwa im Finanzbereich und für direkte Fährverbindungen.

Obama plante einen Aufenthalt von Sonntag bis Dienstag. Castro fordert die vollständige Aufhebung des Embargos und eine Rückgabe des seit 1903 unter US-Kontrolle stehenden Stützpunktes Guántanamo. Die USA setzen auf eine schrittweise Öffnung und politische Reformen. Vor Obama war erst ein US-Präsident dort, vor 88 Jahren Präsident Calvin Coolidge.

Kein Treffen mit Fidel

Seit kurzem gibt es wieder eine direkte Postverbindung, zuvor wurden Briefe und Pakete über Drittländer geschickt. Obama will auch über die weiter kritische Menschenrechtslage sprechen.

Revolutionsführer Fidel Castro wird er nicht treffen. Fidel Castro befeuerte jahrzehntelang die Feindschaft zu den USA, die Sowjetunion wurde zum wichtigsten Verbündeten – die Stationierung sowjetischer Atomraketen auf der Insel brachte die Welt 1962 an den Rand des Atomkriegs.

Fotos von Fidel

Pünktlich zum Besuch von Obama tauchten Fotos von Fidel Castro (89) auf. Sie senden eine klare Botschaft: Auf dem Titelbild der Sonntagsausgabe der Zeitung «Juventud Rebelde» ist Castro im Gespräch mit Venezuelas sozialistischem Präsidenten Nicolás Maduro zu sehen, der die USA als imperialistisch, kapitalistisch verteufelt. Die Annäherung seines Bruders und Nachfolgers als Staatschef, Raúl Castro, an die USA, sieht Fidel skeptisch.

«Ich vertraue der US-Politik nicht, ich habe kein Wort mit denen gewechselt», hatte Fidel im Januar 2015 nach den ersten Schritten zur Annäherung gesagt. Maduro war kurz vor Obama zu Besuch in Havanna. Die sozialistischen «Bruderstaaten» Kuba und Venezuela arbeiten sehr eng zusammen, Kuba hat unter anderem Berater und Ärzte nach Caracas geschickt, Venezuela versorgt Kuba mit Öl.

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