Nicht die Seele verlieren

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(AP)

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Papst Franziskus hat Europa davor gewarnt, nicht seine Seele zu verlieren. Die Zukunft Europas hänge davon ab, den humanistischen Geist wiederzuentdecken, sagte er vor dem Europa-Parlament.

Papst Franziskus hat Europa davor gewarnt, nicht seine Seele zu verlieren. Die Zukunft Europas hänge davon ab, den humanistischen Geist wiederzuentdecken, den es doch so liebe, sagte der Papst am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg. „Europa hat es dringend nötig, sein Gesicht wiederzuentdecken, um in Frieden und Eintracht zu wachsen, denn es ist selbst nicht frei von Konflikten“, mahnte der Heilige Vater.

„Ein Europa, das seine religiösen Wurzeln nutzen kann, kann leichter immun sein gegen die vielen Extremismen, die sich in der heutigen Welt verbreiten.“ Die Abgeordneten im Plenarsaal reagierten auf die Rede des Papstes mit langanhaltendem Beifall. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wollte anschließend den Europarat mit 47 Mitgliedsländern besuchen, zu denen auch Russland und die Ukraine gehören.

Auf Stippvisite

Begegnungen mit Straßburgern oder eine Besichtigung des Münsters sind nicht vorgesehen. Als Trost für Schaulustige werden die Reden des Papstes auf Leinwänden im Münster übertragen. Die Bürger dürften den Papst auch auf der Fahrt vom Flughafen bis in die Stadt kaum zu Gesicht bekommen. Die Autobahn und das Europaviertel werden weiträumig abgesperrt. Etwa 1000 Polizeibeamte sorgen für Sicherheit.

Auch für die Medien ist der Besuch ein Großereignis: Etwa 900 Journalisten haben sich zur Berichterstattung über diesen Kurzbesuch angemeldet.

Zuletzt hatte mit Johannes Paul II. vor 26 Jahre ein Papst Straßburg besucht, ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer. Ein Frankreich-Besuch von Papst Franziskus steht für 2015 auf dem Programm.