Am letzten Donnerstag teilte der Verwaltungsrat des Planning Familial seine Entscheidung mit, die Konvention mit dem Gleichstellungsministerium bezüglich des Beratungszentrums „Riicht eraus“ Ende des Jahres aufzukündigen. Als Begründung führte die Präsidentin des Planning familial, Danielle Igniti, die bevorstehende Reform des Gesetzes über die häusliche Gewalt an. Diese sehe unter anderem eine obligatorische Kontaktaufnahme des Täters mit der Beratungsstelle „Riicht eraus“ vor. Dies bedeute einen erheblichen Mehraufwand an Arbeit für die Mitarbeiter des Plannings und das Ministerium habe nicht genügend Posten für „Riicht eraus“ bewilligt.
Das Gleichstellungsministerium reagierte jetzt per Pressemitteilung auf diese Vorwürfe. Es weist unter anderem darauf hin, dass die Auflösung der Konvention dem Ministerium bereits im Dezember 2010 mitgeteilt wurde. Damals seien aber andere Beweggründe für die Auflösung der Konvention angeführt worden. Und andere sei gesagt worden, es werde zu viel Wert auf die Betreuung der Täter gelegt. Das Ministerium erinnert jedoch daran, dass die Bertreuung der Täter von häuslicher Gewalt nicht zuletzt auch dem Schutz der Opfer zu gute komme.
Neuer Träger gefunden
Sofort nach der Mitteilung wurde mit der Suche nach einem anderen Träger begonnen. Den Namen des neuen Trägers wollte das Ministerium nicht nennen. Das überlasse man dem Neuen. Die Kontinuität der Täterberatung sei weiterhin gewährleistet.
Das Ministerium stellt neue, grö?ere Räumlichkeiten in Aussicht. Im Haushalt 2011 wurde „Riicht eraus“ ein zusätzlicher Psychologe gestattet. In den Haushaltsplanungen für 2012 seien weitere Posten vorgesehen. Die Gesetzesvorlage über die Täter-Betreuung werde womöglich noch nicht in diesem Jahr gestimmt. Die Verantwortlichen von „Riicht eraus“ hätten dem Ministerium mitgeteilt, dass gegenwärtig keine Warteliste bestehe.
De Maart

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