Appell an Ägyptens Protestbewegung: Der neue Ministerpräsident Kamal al-Gansuri bittet die Demonstranten um eine Chance. Gewaltsame Ausschreitungen gibt es aber weiterhin.
26.11.2011 Am Montag beginnen die Parlamentswahlen in Ägypten. Seit einer Woche gibt es im afrikanischen Land Proteste gegen den herrschenden Militärrat. (Tageblatt/amr Nabil)
23.11.2011 Der Hass der Demonstranten richtet sich jetzt auf die Polizei. (dapd/Mahmud Hams)
23.11.2011 Offenbar ist es der Militärpolizei nicht gelungen, Demonstranten und Polizisten zu trennen. (dapd/Mahmud Hams)
23.11.2011 Es gibt erste Tote. (dapd/Mahmud Hams)
23.11.2011 Die Proteste begannen am vergangenen Freitag. Die Demonstranten forderten eine schnelle Machtübergabe an eine zivile Regierung. (dapd/Mahmud Hams)
23.11.2011 Tausende harrten in der Nacht auf Mittwoch auf dem Tahrir-Platz in Kairo aus. (dapd/Khaled Desouki)
23.11.2011 Die Demonstranten nahmen am Dienstagbend am "Marsch der Millionen" teil. (dapd/Khaled Desouki)
23.11.2011 Seit Tagen gehen Sicherheitskräfte gegen Protestierenden äußerst brutal vor. Unzählige Menschen wurden dabei verletzt. (dapd/Khaled Desouki)
23.11.2011 Einer der Demonstranten hält leere Patronenhülsen in die Kamera, wie sie die Sicherheitskräfte gegen die Protestler auf dem Tahrir-Platz einsetzen. (dapd/Khaled Desouki)
22.11. "Wir sind bereit, die Macht sofort abzugeben,... (dapd)
22.11....notfalls auch nach einem Referendum", sagte der General Tantawi am Dienstagabend. (Tageblatt-Archiv)
26.11.2011 Am Samstag kam es erneut zu Demonstrationen. (dapd/odd Andersen)
22.11. In Kairo ist die revolutionäre Stimmung zurück. (dapd)
22.11. Ende Juni 2012 soll ein neuer Präsident gewählt werden. (Tageblatt-Archiv)
22.11. "Es ist wieder wie im Januar", rief ein Demonstrant. (Tageblatt)
22.11. Auf dem Weg zur Demokratie werde es keine Rückschritte geben, versprach Tantawi, Vorsitzende des Militärrats, am Dienstag. (dapd)
22.11. Menschenrechtler beschuldigen die Militärführer des Landes, härter gegen Kritiker vorzugehen als Mubaraks Regime. (Amel Pain)
22.11. Das Militär habe "komplett versagt" beim Bestreben, sein Versprechen von besserer Beachtung der Menschenrechte einzulösen. Statt dessen gebe es weitere Vergehen und Verstöße, heißt es von Amnesty International.
(dapd/Michele Sibiloni)
21.11. Die schweren Zusammenstöße in Ägypten haben zu ersten Konsequenzen geführt. (Tageblatt-Archiv)
21.11. Kurz vor Beginn der Wahlen wirft die Übergangsregierung das Handtuch. (Tageblatt-Archiv)
21.11. Sie reagierte damit auf die heftigen Proteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo,... (Tageblatt-Archiv)
21.11. ...die sich gegen die Regierung von Ministerpräsident Essam Scharaf und den Militärrat richten. (dapd)
26.11.2011 Bei Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften wurden bisher midestens 41 Menschen getötet. (dapd/odd Andersen)
21.11. Die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz fordern vom Militärrat eine schnellere Übergabe der Verantwortung an eine zivile Regierung. (dapd)
21.11. Im Laufe des Tages hatten die Sicherheitskräfte Tränengas gegen die Protestierenden eingesetzt... (Tageblatt-Archiv)
21.11. ...Demonstranten bewarfen Polizisten mit Steinen. (Tageblatt-Archiv)
21.11. Das Gesundheitsministerium sprach von 22 Toten seit Freitag. Krankenhausärzte berichteten, 33 Menschen seien getötet worden. (dapd)
21.11. Die Szenen auf dem Tahrir Platz in Kairo gleichen denen von dem Beginn des Arabischen Frühlings, vor dem Sturz des Diktators Mubarak. (Tageblatt-Archiv/amr Abdallah Dalsh)
Seit Tagen protestieren dort Tausende gegen den amtierenden Militärrat. (dapd/Mohammed Hossam)
Die Demonstranten werfen der Übergangsregierung vor, die Macht nicht abgeben zu wollen. (Tageblatt/Khalil Hamra)
Die Sicherheitskräfte gingen gegen die Protestler äußerst brutal vor. (Tageblatt-Archiv/amr Abdallah Dalsh)
Mit Knüppeln und Tränengas versuchten sie, die Demonstranten vom Tahrir-Platz zu vertreiben. (Tageblatt-Archiv/Mohamed abd el Ghany)
Unzählige Menschen wurden dabei verwundet. Hier warten am Sonntag Verletzte auf ärztliche Versorgung. (Tageblatt/Khalil Hamra)
24.11.2011 Spuren der Verwüstung nach tagelangen Protesten im Zentrum von Kairo. In der Nacht auf Freitag gab es auf dem Tahrir-Platz keine Auseinandersetzungen zwischen Militär und Protestierenden. (Tageblatt/Mohammed abu Zaid)
Auch Gummigeschosse sollen gegen die Demonstranten abgefeuert worden sein. (Tageblatt-Archiv/amr Abdallah Dalsh)
Wie viele Menschen am Wochenende auf dem Platz starben, ist derzeit noch unklar. (Tageblatt-Archiv/amr Abdallah Dalsh)
Zusammenstöße wurden auch aus anderen ägyptischen Städten gemeldet, darunter Alexandria und Suez. (Tageblatt-Archiv/amr Abdallah Dalsh)
24.11.2011 Am Donnerstagabend wurde der einstige Regierungschef Gansuri erneut zum Ministerpräsidenten ernannt. (Nabeel)
24.11.2011 Am Donnerstag errichtete die Polizei Absperrungen. (Tageblatt/Tara Todras-whitehill)
24.11.2011 Die Demonstranten mussten draußen bleiben. (Tageblatt/Tara Todras-whitehill)
24.11.2011 Unzählige Menschen demonstrierten in der Nacht auf Donnerstag im Zentrum von Kairo. Die Armee ging erneut brutal gegen die Demonstranten vor. (dapd/Mahmud Hams)
23.11.2011 Am Mittwoch lieferten sich Polizei und Demonstranten im Zentrum von Kairo erneut blutige Straßenschlachten. (Tageblatt-Archiv/Asmaa Waguih)
Kurz vor Beginn der Parlamentswahlen bittet Ägyptens Führung um ein Ende der Proteste. Der neu ernannte Ministerpräsident Kamal al-Gansuri rief die Demonstranten in einem am Samstag in der Zeitung „Al-Sharq Al-Awsat“ veröffentlichten Interview auf, ihm eine zweimonatige Chance zu geben. Doch erneut kam es in Kairo zu Ausschreitungen. Bei einer Sitzblockade vor dem Kabinettsgebäude wurde ein Aktivist getötet.
Nach Angaben von Augenzeugen kam es zur Eskalation, als Teilnehmer einer Kundgebung Steine auf Fahrzeuge der Sicherheitskräfte warfen. Ein Demonstrant wurde demnach von den wegfahrenden Wagen überrollt. Der Sitzstreik hatte bereits am Freitag begonnen und richtete sich gegen die Entscheidung des Militärrats, al-Gansuri zum Ministerpräsidenten zu machen.
Zweifacher Premier
Al-Gansuri war schon unter Präsident Husni Mubarak von 1996 bis 1999 Regierungschef gewesen. Viele Ägypter sehen ihn daher als einen Repräsentanten des alten Systems. Die letzte Übergangsregierung hatte nach den jüngsten Massenprotesten ihren Rücktritt eingereicht.
Der Sitz des Kabinetts ist weniger als 500 Meter vom Tahrir-Platz entfernt, wo am Morgen noch Hunderte Demonstranten kampierten. Die Protestbewegung will, dass das Militär die Macht an eine zivile Interims-Regierung übergibt.
Demokratie eine Chance geben
Al-Gansuri beklagte sich in der Zeitung, dass Demonstrationen und Sitzblockaden seine Aufgabe nur schwerer machen würden. Die Demonstranten müssten ihm und der künftigen Übergangsregierung eine Chance geben, ihre Forderungen umzusetzen und die anstehenden Aufgaben zu erfüllen.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton rief das ägyptische Militär derweil zum sofortigen Ende der Gewalt auf. „Das Prinzip des Rechtsstaates muss wieder hergestellt werden“, sagte sie laut einer am Samstag in Brüssel verbreiteten Mitteilung. Die Außenbeauftragte forderte eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle. Die Schuldigen müssten zur Verantwortung gezogen und Verhaftete freigelassen werden.
Auch schloss sich Ashton der Forderung der Demonstranten nach einer zivilen Regierung an. „Die rasche Übertragung der Macht an eine zivile Herrschaft ist ein wichtiges Element des Übergangs und sollte so schnell wie möglich im intensiven Dialog erfolgen.“ Zuvor hatten schon die USA den schnellen Übergang zu einer Zivilregierung verlangt.
Bei den seit einer Woche andauernden Protesten sind mindestens 41 Menschen getötet worden. Drei in Kairo festgenommene US-Studenten sollten noch am Samstag nach ihrer Freilassung das Land verlassen. Die Studenten der Amerikanischen Universität in Kairo waren am Dienstag festgenommen worden. Ihnen wurde vorgeworfen, das Innenministerium mit Brandbomben attackiert zu haben.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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