Die drohende Staatspleite in Griechenland ist vorerst abgewendet. Die Euro-Finanzminister gaben am Samstag einen neuen Milliardenkredit an das krisengeschüttelte Land frei. Das teilte die Eurogruppe in einer Erklärung mit.
Aus dem Hilfsprogramm der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) sollen insgesamt 12 Milliarden Euro fließen. 8,7 Milliarden Euro entfallen auf die Europäer, 3,3 Milliarden Euro auf den IWF. Ohne das Geld wäre Athen Mitte des Monats zahlungsunfähig. Insgesamt summieren sich die bisherigen Hilfen damit auf 65 Milliarden Euro. Der Rettungsplan von Europäern und IWF läuft seit Mai 2010.
Zeit gewinnen
Mit dem neuen Kredit dürfte Griechenland bis zum Herbst über die Runden kommen, hieß es in Brüssel. Das Parlament in Athen hatte am Donnerstag den innenpolitisch umstrittenen Sparplan der Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou angenommen und damit den Weg für die Auszahlung der Tranche freigemacht.
Nach Ansicht der Athener Regierung ist die internationale Glaubwürdigkeit des krisengeschüttelten Landes gestärkt worden. „Nun kommt es darauf an, dass die Sparbeschlüsse des griechischen Parlaments rechtzeitig und wirkungsvoll in die Tat umgesetzt werden“, betonte der Athener Finanzminister Evangelos Venizelos in der Nacht zum Sonntag.
Neues Hilfsprogramm
Die Arbeiten an einem neuen Hilfsprogramm gingen mit Hochdruck weiter. Dazu gehöre die Einbeziehung des Privatsektors, der einen freiwilligen und substanziellen Beitrag leisten werde. „Die Verabschiedung des neuen Programms kann dann vor der Auszahlung der nächsten Tranche im Herbst erfolgen – immer vorausgesetzt, die Programmumsetzung in Griechenland erfolgt wie geplant“, hieß es vom deutschen Finanzminister.
Die Minister verhandelten in einer Telefonkonferenz. Das neue Hilfspaket für Griechenland soll bis zu 120 Milliarden Euro betragen. Der Umfang und die Bedingungen zur Einbeziehung von Banken und Versicherungen in das neue Paket sollten in den „kommenden Wochen“ festgelegt werden, hieß es in der Erklärung. Eine europaweite Lösung für die freiwillige Laufzeitverlängerung ist kompliziert.
Sparplan umsetzen
Die 17 obersten Kassenhüter begrüßten die Annahme von Papandreous Sparplan von 78 Milliarden Euro im Athener Parlament. „Die Minister rufen alle politischen Parteien auf, die Grundlinien des Sparplans zu unterstützen (…)“, heißt es in der Erklärung weiter. Bisher sperrt sich die konservative Opposition in Athen. Die Minister forderten die Regierung auf, die Sparmaßnahmen und die Privatisierungsvorhaben umzusetzen. Sie kündigten eine „technische Hilfe“ für Athener Behörden an.
Der Beitrag anderer europäischer Banken und Versicherer ist noch offen.
De Maart













Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können