Neue Strategie gegen Preisentwicklung

Neue Strategie gegen Preisentwicklung
(dpa/Roland Holschneider)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg ist beim Thema Wohnen ein sehr teures Pflaster. Mit einer neuen Stategie will der Staat an der Preisschraube nach unten drehen. Der soziale Wohnungsbau spielt da eine wichtige Rolle.

Seit fast 100 Jahren kümmert sich die „Société nationale des habitations à bon marché“ (SNHBM) um den sozialen Wohnungsbau in Luxemburg. An der „société anonyme“ ist der Staat mit 51 Prozent beteiligt und hält damit den Finger auf Entscheidungen. Eine Entscheidung ist jetzt der massive Ausbau von Wohnungen und Häuser für einkommensschwache Menschen.

SNHBM-Direktor Guy Entringer will mit einer neuen Strategie die Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt bremsen. „Dies soll mit einer starken Angebotsseite geschehen,“ sagt er am Mittwoch. In den vergangenen zehn Jahren sind jährlich 80 Wohnungen und Häuser gebaut worden. Jetzt sollen es 250 pro Jahr werden. Das SNHBM-Projekt ist auf zehn Jahre angelegt.

Neue Strategie

Ein Bauprojekt wird demnächst in Olm in Angriff genommen. Dort werden drei „Dörfer“ auf 27 Hektar gebaut. Es soll ein Mix aus Wohnungen und Einfamilienhäuser entstehen. „Wir wollen mit unserer Strategie in Zukunft mehr Präsenz auf dem Markt in Luxemburg zeigen,“ so Entringer.

Damit das alles umgesetzt werden kann muss die Gesellschaft wachsen. Bislang arbeiten 48 Menschen für die „Société nationale des habitations à bon marché“. Bis 2017 sollen es 90 Angestellte sein. Das bedarf einer Finanzaufstockung von derzeit 30 auf 56 Millionen Euro.

„Spekulationen eindämmen“

Eine weitere Änderung wird es in Zukunft bei der Frist für das Vorkaufsrecht für vergünstigte Wohnungen geben. Diese wird auf bis zu 25 Jahre (private Hand) und 99 Jahre (Staat) hochgeschraubt. „Wir müssen ungewollte Spekulationen (Gewinne) eindämmen,“ betont Entringer.

Um in den Genuss einer vergünstigten Wohnungen zu kommen, muss man die Kriterien der staatlichen Wohnungszuschüsse erfüllen. Hat man alles zusammen kommt man auf eine Warteliste, und die kann sehr lang sein wo man wohnen will. In und rund um die Stadt wartet man länger, als wenn man eine Unterkunft im Norden oder im Süden des Landes sucht.

Lesen Sie auch:

Regierung friert Wohnungspreise ein