Montag10. November 2025

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Nato nennt Tote „Kollateralschäden“

Nato nennt Tote „Kollateralschäden“
(AFP/msf)

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Bei einem mutmaßlichen US-Luftangriff auf ein Krankenhaus der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind im nordafghanischen Kundus mindestens 16 Menschen getötet worden.

Im nordafghanischen Kundus sind bei einem Angriff auf ein Krankenhaus der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ mindestens 16 Mitarbeiter getötet worden. Bei den Opfern handle es sich um Mitarbeiter, teilte die Organisation aus Luxemburg am Samstag mit.

Weitere 37 Menschen seien verletzt worden, viele andere würden noch vermisst. Außerdem sei die Klinik durch den „Luftangriff“ schwer beschädigt worden. Die Nato erklärte, möglicherweise sei die Klinik bei einem Luftangriff der Militärallianz getroffen worden. In einer Erklärung war von einem möglichen „Kollateralschaden“ die Rede. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden.

„Zutiefst schockiert“

Laut Ärzte ohne Grenzen wurde das medizinische Zentrum zur Traumabewältigung mitten in der Nacht getroffen. Die Nato nannte für ihren Angriff nahezu denselben Zeitpunkt. Die Hilfsorganisation zeigte sich „zutiefst schockiert“. „Wir fordern alle Konfliktparteien auf, die Sicherheit von Gesundheitseinrichtungen und Personal zu respektieren“, hieß es in einer Mitteilung und auf Twitter.

Zum Zeitpunkt des Luftangriffs hätten sich 185 Menschen in der Klinik aufgehalten. Demnach handelte es sich um 105 Patienten und Angehörige sowie mehr als 80 internationale und einheimische Mitarbeiter.

Kundus war am Montag von den radikalislamischen Taliban erobert worden. Die Armee startete eine Gegenoffensive. Am Freitag meldeten die Sicherheitskräfte die Rückeroberung der Stadt.

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