Der Internationale Währungsfonds will bis Ende Juni einen Nachfolger für seinen wegen Vergewaltigungsvorwürfen zurückgetretenen Chef Dominique Strauss-Kahn finden.
Die möglichen Stauss-Kahn-Nachfolger: Falls die Europäer zum Zuge kommen, gilt die französische Finanzministerin Christine Lagarde als aussichtsreichste Kandidatin. (dapd/Georges Gobet)
Strauss-Kahn-Vorgänger Rodrigo Rato (Spanien) war von Mai 2004 bis Oktober 2007 IWF-Chef. Er gab das Amt nach drei Jahren aus persönlichen Gründen auf. (Tageblatt)
Der Deutsche Horst Köhler war von 2000 bis 2004 Chef des IWF. Er trat damals zurück und wurde wenig später Bundespräsident von Deutschland. (dpa/Toshifumi_kitamura)
Der frühere britische Premierminister Gordon Brown würde das Amt gerne übernehmen. Ihm fehlt allerdings der Rückhalt aus Großbritannien. (Tageblatt-Archiv)
Der ehemalige deutsche Bundesbankpräsident Axel Weber gilt als qualifiziert. Er hat allerings in Berlin keine Verbündeten. (Tageblatt-Archiv)
Auch der Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London, Thomas Mirow, ist im Gespräch. (dpa)
Der polnische Zentralbankchef Marek Belka galt als aussichtsreicher Kandidat, hat aber bereits abgesagt. (Tageblatt-Archiv)
Der türkische Finanzpolitiker Kemal Dervis war Vizedirektor des IWF und gilt aus Nicht EU-Kandidat mit guten Chancen. (Tageblatt-Archiv)
Falls die Schwellenländer zum Zug kommen, wird der Ex-Finanzminister von Südafrika, Trevor Manuel, genannt. (Tageblatt-Archiv)
Agustin Carstens der Chef der mexikanischen Notenbank wird als Kandidat für die Schwellenländer gehandelt. (Tageblatt)
Dominique Strauss-Kahn ist beim IWF Geschichte. Zwei Vorgänger hielt es auch nicht lange im Amt. (Tageblatt)
Von Montag an könnten Kandidaten nominiert werden, teilte der IWF am Freitag in Washington mit. Das Direktorium hoffe, dass bis zum 30. Juni ein neuer Chef gefunden werde. Die 24 Mitglieder des Führungsgremiums hätten sich auf ein Auswahlverfahren verständigt, dass offen und transparent sei und auf der Eignung der Kandidaten als Grundvoraussetzung basiere. Nach dem Rücktritt von Strauss-Kahn am Donnerstag haben führende Schwellenländer den traditionellen Anspruch Europas auf den IWF-Chefposten infrage gestellt.
Der Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker und andere EU-Spitzenpolitiker beharrten aber auch wegen der Euro-Schuldenkrise auf einem europäischen IWF-Chef. Als Europas Favoritin schälte sich zunehmend die französische Finanzministerin Christine Lagarde heraus. Strauss-Kahn war am Donnerstag als IWF-Chef zurückgetreten. Er wurde in New York angeklagt, weil er versucht haben soll, ein Zimmermädchen in einem Hotel zu vergewaltigen. Der 62-jährige Franzose beteuert seine Unschuld. Am Freitag wurde er gegen eine millionenschwere Kaution und unter strengen Sicherheitsauflagen aus der Untersuchungshaft in einen Hausarrest entlassen
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