Montag1. Dezember 2025

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„Nach Mubarak Berlusconi“

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Am Samstag demonstrierte das "Lila Volk" gegen Premierminister Silvio Berlusconi, am Sonntag sind die Italienerinnen an der Reihe. Sie alle fordern den Rücktritt des "unwürdigen" Regierungschefs.

Die bunt gewürfelte italienische Protestbewegung „Lila Volk“ hat ein Wochenende der Demonstrationen gegen den umstrittenen Regierungschef Silvio Berlusconi eingeleitet. In zahlreichen Städten kamen am Samstag Anhänger des „popolo viola“ zusammen, um erneut den
Rücktritt des in eine Sexaffäre verwickelten Ministerpräsidenten zu
verlangen. „Nach Mubarak Silvio Berlusconi“ skandierten Hunderte von
Demonstranten in Rom und machten dabei mit Kochtöpfen, Löffeln und Deckeln Lärm. „Unwürdiger Berlusconi, das ist nicht mein Regierungschef“, war auf Spruchbändern zu lesen.

Das „Lila Volk“ hatte, organisiert über das Internet, schon mehrfach einen „No-B(erlusconi)-Day“ in Rom organisiert. Künstler, Journalisten, Gewerkschafter und sonstige Bürger nehmen an diesen Kundgebungen teil. Sie werfen dem Chef der Mitte-Rechts-Koalition vor allem auch vor, die italienische Verfassung zu unterhöhlen und Gesetze durchzubringen, die ihn vor Strafverfolgung schützen sollen.

„Italien ist kein Bordell“

An diesem Sonntag gehen die Italienerinnen auf die Straße. Auf
Kundgebungen vor allem in Rom und Mailand wollen sie gegen den 74-jährigen Medienmogul mit dem Hang zu jungen Frauen demonstrieren. „Italien ist kein Bordell“ und „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ lauten
Slogans der Frauenorganisationen. Sie wenden sich gegen das Bild, das in den Medien und in der Politik von Frauen vermittelt wird, und verlangen ein Ende von Diskriminierungen. Berlusconi verletze ihre Würde.

Berlusconi macht seit etwa zwei Jahren durch Affären mit sehr jungen und möglicherweise für Sex bezahlten Frauen Schlagzeilen. Er muss sich im „Fall Ruby“ um eine junge Marokkanerin unter Umständen wegen Amtsmissbrauchs und Begünstigung von Prostitution mit
Minderjährigen vor einem Gericht verantworten. Darüber entscheidet eine Mailänder Ermittlungsrichterin auf Antrag der Staatsanwälte Anfang der Woche.