Museum bleibt bis Ende des Jahres geschlossen

Museum bleibt bis Ende des Jahres geschlossen
(Tania Feller)

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Nach dem Deckeneinsturz im Mai diesen Jahres musste das Europamuseum in Schengen vorübergehend geschlossen werden. Die Reparaturen dauern länger, es bleibt bis Ende des Jahres zu.

Das bestätigte Bürgermeister Ben Homann auf Anfrage von Tageblatt.lu. Im Hochsommer, zur Hauptreisezeit, sei das wirklich „Pech“, sagte Homann weiter. Gleichzeitig verweist der Gemeindechef darauf, dass Teile der Ausstellung vorübergehend im „Kochhaus“ untergebracht worden seien.

Die Gemeinde habe eine Studie in Auftrag gegeben. Sie hatte ergeben, dass die Sanierungsarbeiten für die Decke länger dauerten als angenommen. Die erste Schätzung zur Dauer der Schließung nach dem Absturz hatte „mehrere Monate“ geheißen.

Absturz am 11. Mai

Zu den Kosten der Sanierung war vom Batiment Public, der Staat ist zu Dreivierteln Eigentümer des Gebäudes, die Gemeinde zu einem Viertel, am Donnerstag nichts zu erfahren.

Am 11. Mai war es passiert. Etwa 40 Quadratmeter der Decke im Museum stürzten herunter. Obwohl noch zwei Besucher und ein Museumsmitarbeiter im Gebäude waren, wurde damals niemand verletzt. Lediglich Ausstellungsvitrinen wurden beschädigt.

Erst im Juni 2010 eröffnet

Das Gebäude mit Cafe und Empfang für die Touristen sowie kleinem Shop wurde erst im Juni 2010 eröffnet – nach Sanierung und Anbauten. Das Gebäude, in dem sich die Ausstellung befindet, war früher ein Schwimmbad.

Dort wurde auch besagte Zwischendecke an die alte Mauer angebracht. Laut Bürgermeister Homann seien die verwendeten Dübel und Schrauben nicht „konform“ gewesen, deswegen der Absturz.

Europamuseum dokumentiert Abkommen

Die anderen Angebote befinden sich in einer neu gebauten Erweiterung des Gebäudes. Besitzer sind Staat (Batiment public) und Gemeinde.

Im Weindorf Schengen wurde am 14. Juni 1985 von Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden das sogenannte Schengener Abkommen auf der Marie-Astrid auf der Mosel unterzeichnet.

Interaktive Kartenanimation

Es sieht die Abschaffung der Personenkontrollen an den Binnengrenzen der fünf EU-Mitgliedstaaten vor. Das Abkommen gilt seit 1995. Der Vereinbarung gehören mittlerweile 26 europäische Staaten an. Mit Norwegen, Island, der Schweiz und Liechtenstein gehören auch vier Nicht-EU-Mitglieder zum „Schengenraum“.

Das Europamuseum Schengen dokumentiert in historischen Fotos, Film- und Tonaufnahmen sowie Statements der damals Beteiligten die Motivation für die Unterzeichnung des Übereinkommens von 1985, das zudem ausgestellt wird.

Kernstück des Museums ist eine interaktive Kartenanimation mit Informationen zur Geschichte der Grenzen der einzelnen Schengen-Staaten, sowie anderer EU-Staaten, die dem Schengen-Raum noch nicht beigetreten sind.