Am 7. Oktober hatte zunächst die Ratingagentur Fitch die Bonität Spaniens abgestuft, eine Woche später folgte S&P. Beide Agenturen bewerten das Land nun mit der vierthöchsten Note „AA-„, also mit einer noch guten Bonität.
Moody’s ging nun noch einen Schritt weiter: Die Note „A1“ ist die fünfthöchste des Unternehmens und bedeutet eine Bonität im hohen mittleren Bereich. Damit erhöht sich der Druck auf Spanien nochmals, denn je schlechter die Kreditwürdigkeit, desto höhere Zinsen muss das Land für die Aufnahme neuer Schulden zahlen.
Spanische Regierung nicht beunruhigt
Die spanische Regierung nahm zu der Herabstufung nicht offiziell Stellung. Das Wirtschafts- und Finanzministerium wies die Entscheidung der Agentur jedoch in einer Mitteilung für Investoren zurück: Moody’s habe kurzfristig auf negative Nachrichten aus der Euro-Zone reagiert und die eigentliche Wirtschaftslage Spaniens außer Acht gelassen, heißt es nach Angaben der Wirtschaftszeitung „Expansión“ in dem Papier.
Moody’s begründete die Herabstufung damit, dass Spanien in der Krise verwundbar bleibe. Im kommenden Jahr werde die Wirtschaft des Landes höchstens um ein Prozent zulegen. Dies erschwere es, die ehrgeizigen Sparziele zu erreichen. Zuvor war ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet worden. „Spanien hat keine glaubwürdige Lösung für die Krise seiner Staatsschulden aufgezeigt“, betonte die Agentur. Die spanische Wirtschaft weist nicht nur ein sehr schwaches Wachstum, sondern mit fast 21 Prozent auch die höchste Arbeitslosenrate in der Euro-Zone auf.
Spanien will Schulden bezahlen
Die konservative Volkspartei (PP), die bei der Parlamentswahl am 20. November auf einen klaren Sieg hoffen kann, sagte der sozialistischen Regierung ihre Unterstützung bei der Verteidigung der Solvenz des Landes zu: „Niemand soll in Zweifel ziehen, dass Spanien seine Schulden begleichen kann und begleichen wird“, sagte PP-Parteichef Mariano Rajoy.
In Italien stufte S&P die Bonität etwa der Banco Popolare, der Banca Monte dei Paschi di Siena und der UBI Banca herab – wegen der Spannungen an den Märkten und schwächeren Wachstumsaussichten. Die Schwergewichte Unicredit, Intesa San Paolo und Mediobanca Mediobanca waren nicht betroffen. Den Stempel eines negativen Ausblicks hatte S&P den Instituten aber schon früher aufgedrückt. Im September hatte S&P die Bonität Italiens von „A+“ auf „A“ herabgestuft.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können