Ein Mann aus Sierra Leone wurde beim Versuch erwischt, Uran von Paris nach New York zu bringen. Er reagierte damit auf eine Kleinanzeige.
Natans: In der unterirdischen Fabrik südöstlich von Teheran wird schwach angereichertes Uran produziert. Es wird für die Stromgewinnung, aber in hoch angereicherter Form auch für Atomwaffen benötigt. Für den Bau einer Atombombe müsste Uran auf 80 Prozent und mehr angereichert werden. (dpa/Iran)
Teheran: Der kleine Leichtwasserreaktor in der Hauptstadt wurde noch zu Zeiten des 1979 gestürzten Schahs mit US-Hilfe gebaut. Er soll Material für medizinische Zwecke produzieren. Dazu benötigt er angereichertes Uran. (Google Maps)
Isfahan: Im Zentrum der iranischen Kernforschung gibt es eine Anlage zur Produktion von Kernbrennstäben. Auch das in Zentrifugen zur Urananreicherung benötigte Hexafluoridgas wird südlich von Teheran hergestellt. (dpa/Taherkenareh)
Ghom: 2009 gab Teheran die Existenz einer weiteren, lange geheim gehaltenen Anreicherungsanlage südlich von Teheran zu, die noch nicht in Betrieb ist. Die Fabrik in einem Tunnelsystem auf einem früheren Militärgelände nahe der Schiiten-Hochburg Ghom bietet Platz für 3000 Zentrifugen zur Urananreicherung. (dpa/Digitalglobe ho)
Arak: Den USA ist seit 2002 die Existenz des unfertigen Schwerwasserreaktors im Westen des Landes bekannt. Hier fällt Plutonium an, das für die Bombenproduktion verwendet werden könnte. (dpa/Hamid Forutan)
Karadsch: Seit den 1990er Jahren arbeitet nahe der Hauptstadt ein Nuklearforschungszentrum, das vor allem medizinischen Zwecken dienen soll. (Tageblatt)
Buschehr: Nach der islamischen Revolution von 1979 zog sich die deutsche Kraftwerk Union (KWU) aus dem Projekt zurück. Später stiegen die Russen in Buschehr ein. In den beiden Atomreaktoren im Südwesten des Landes wurden im Oktober 2010 die ersten aus Russland gelieferten Brennelemente geladen - 35 Jahre nach Baubeginn. Im September 2011 ging Irans erstes Atomkraftwerk offiziell in Betrieb. (dpa/Abedin Taherkenareh)
Der 33-jährige Mann aus Sierra Leone wurde am Mittwoch am New Yorker Flughafen John Fitzgerald Kennedy auf dem Weg von Paris in den US-Bundesstaat Florida festgenommen, wie die US-Justiz mitteilte. Demnach hatte sich der Mann im Mai 2012 auf eine Kleinanzeige auf der Internetseite Alibaba.com gemeldet, deren Autor angab, Uran 308 kaufen zu wollen. Was er nicht wusste war, dass die Anzeige von der US-Einwanderungsbehörde aufgegeben worden war.
Laut der Anklageschrift erklärte sein Kontakt dem Mann, er wolle für den Iran tausend Tonnen gereinigtes Uran kaufen. Für den Transport solle es mit anderen Mineralstoffen vermengt werden. Der Mann habe daraufhin eingewilligt, eine als Chromeisen deklarierte Lieferung von Sierra Leone zum iranischen Hafen Bandar Abbas zu organisieren.
In der Schuhsohle versteckt
Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, gab der Mann an, mit einer Firma an der Grenze zwischen Liberia und Sierra Leone verbunden zu sein, die mit Uran, Gold, Diamanten und Chromeisen handelt. Der Staatsanwaltschaft zufolge wollte er nun seinem Kontakt in Florida Uranproben vorlegen. Diese hatte er in Plastiktüten in den Sohlen von Schuhen in seinem Gepäck versteckt.
Dem Mann wird nun vorgeworfen, die Sanktionen gegen den Iran verletzt zu haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahren Haft und eine Strafe von einer Million Dollar. Um zur Erzeugung von Atomenergie oder für die Herstellung einer Atombombe verwendet zu werden, muss gereinigtes Uran angereichert werden.
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