18 Tage Massenproteste haben den ägyptischen Staatspräsidenten Husni Mubarak in die Knie gezwungen. Vize Suleiman verkündete im Fernsehen Mubaraks Rücktritt. Die Führung Ägyptens liegt nun in der Hand der Militärs. Mubarak hat sich nach Scharm el Scheich abgesetzt. Unklar bleibt die Rolle Suleimans, dem Mubarak am Vortag weitere Amtsvollmachten übertragen hatte.
Mit lautem Jubel und Siegesgesängen feierte die ägyptische Opposition den erzwungenen Rücktritt. Auf dem zentralen Tahrir-Platz im Zentrum von Kairo tanzten und hüpften Hunderttausende Regimegegner unter ägyptischen Fahnen, wie Augenzeugen berichteten. „Das Volk hat das Regime gestürzt“, skandierten Demonstranten.
Enttäuschte Demonstranten
Am Donnerstag hatten die Demonstranten stundenlang hoffnungsvoll auf eine Erklärung Mubaraks gewartet und waren dann enttäuscht worden. Der 82-Jährige hatte nach fast 30 Jahren im Amt einen
Rücktritt erneut abgelehnt. Dass Vizepräsident Omar Suleiman einen
Teil der Vollmachten Mubaraks übernahm, ging der Opposition nicht
weit genug.
Die Armeeführung gab am Freitag eine Erklärung ab, die dem Volk politische Reformen garantiert. Das Oberkommando kündigte an, den Weg zu freien und fairen Wahlen zu sichern. Der seit Jahrzehnten geltende Ausnahmezustand solle aufgehoben werde, sobald es die Situation erlaube. Kein friedlicher Demonstrant müsse Strafverfolgung fürchten.
Augenzeugen in Kairo berichteten, ein Hubschrauber sei am späten Mittag vom Präsidentenpalast im Kairoer Stadtteil Heliopolis aus abgeflogen. Mehrfach war in den vergangenen Tagen die Möglichkeit ins Spiel gebracht worden, dass sich Mubarak nach Scharm el Scheich zurückziehen könnte.
De Maart

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