Montag27. Oktober 2025

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Mehr Sicherheit im Kinderzimmer

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Schluss mit krebserregenden Teddys, brennbaren Puppen und Autos mit kleinen Teilen, an denen Kinder ersticken können: Von Mittwoch an müssen alle in der EU verkauften Spielsachen strengeren Vorgaben aus Brüssel entsprechen.

Die EU hat aus den Skandalen der vergangenen Jahre um gefährliches Spielzeug aus China gelernt und die mehr als 20 Jahre alten Regeln für Kinderspielzeug erneuert. Die 2009 von den EU-Ländern verabschiedete Richtlinie ist für alle neuen Spielsachen verbindlich – sowohl für Spielzeug, das in der EU hergestellt wird, als auch für importierte Waren. Die neue Richtlinie sieht ein Verbot für krebserregende und erbgutgefährdende Stoffe vor sowie für Substanzen, die die Fortpflanzung stören. Allerdings bekommen die EU-Länder noch weitere zwei Jahre Zeit, dies umzusetzen.

EU-Industriekommissar Antonio Tajani hat des Weiteren die Regierungen der Europäischen Union zu strengeren Kontrollen von Kinderspielzeug aufgefordert. Dazu gehörten neben regelmäßigen Kontrollen von inländischen Spielzeugherstellern auch solche an den Grenzen, falls die Ware aus China oder anderen Drittstaaten stammt.

Duftstoffe gestrichen

Darüber hinaus werden bestimmte Duftstoffe gestrichen, die Allergien auslösen. In geringer Konzentration bleiben einige aber erlaubt, wenn Warnhinweise am Spielzeug angebracht werden. Diese müssen ab sofort übrigens deutlich zu sehen und leicht zu verstehen sein. Auch die Grenzwerte für gefährlichen Stoffen wie Quecksilber sind strenger.

Die Kinderzimmer sollen sicherer werden, das hatte sich Brüssel vorgenommen. Die Zahl der Unfälle müsse sinken, langfristige gesundheitliche Schäden müssten ausgeräumt werden. So gelten von nun an zum Beispiel strengere Vorgaben für Kleinteile, die verschluckt werden können. Doch es hagelte auch Kritik, darüber, dass die Bestimmungen nicht weit genug gingen.

Hersteller in der Pflicht

Die neuen Gesetze bringen mehr Verantwortung für Hersteller, Importeure und Vertreiber. Jedes Spielzeug muss ein CE-Siegel tragen, also eine Erklärung des Herstellers, dass alle Sicherheitsregeln eingehalten worden sind. Dabei geht es zum Beispiel um Gefahren wie Entflammbarkeit, aber auch um die chemische und physikalische Zusammensetzung des Spielzeugs.

Importeure müssen prüfen, ob die nötigen Sicherheits-Checks gemacht worden sind und dürfen stichprobenartig Ware testen. Die Hersteller werden aber nicht gezwungen, Sicherheitstests von unabhängigen Stellen durchführen zu lassen. Genau in diesem Punkt war Kritik laut geworden. Verbraucherschützer und die Bundesregierung hatten das gefordert. Eltern können aber künftig den genauen Namen und den Kontakt zum Hersteller auf dem Spielzeug finden.