Mehr Luxemburgisch, weniger PAG

Mehr Luxemburgisch, weniger PAG
(Herve Montaigu)

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Die ADR sieht das anstehende Sommerloch als Zeit für Kritik. Nicht nur der PAG der Stadt Luxemburg steht unter Beschuss, auch das Nationalitätengesetz ist im Visier.

Die ADR ist nicht einverstanden mit dem zukünftigen PAG („plan d’aménagement général“) der Stadt Luxemburg. Die Partei befürchtet, dass die Stadt zur reinen Fußgänger- und Fahrradzone wird und somit die Personen, die im Alltag auf ihr Auto angewiesen sind, stark benachteiligt werden.

Attraktivität nimmt ab

Sie ist der Ansicht, dass die Attraktivität der Stadt für Geschäfte und Betriebe dadurch weiter abnehmen wird. Auch hat die ADR Sorge, dass neben der Reduzierung an Parkplätzen für Büros auch Privatparkplätze zu einem „Privileg für die Reichen“ werden.

„Auch wenn es den Grünen nicht passt: Viele Leute bleiben im Alltag auf das Auto angewiesen, z.B. um einkaufen zu gehen oder die Kinder auf dem Weg zur Arbeit in die Crèche zu bringen“, heißt es seitens der ADR.

Kein Mobilitätskonzept

Für sie fehlt es an einem klaren Mobilitätskonzept im Rahmen des PAG, was auch weiterhin von der Partei vehement gefordert wird. „Die blau-grüne Mehrheit lehnt seit Jahren jede Anfrage der ADR ab, solch ein Konzept auszuarbeiten“, bedauert die Partei. Aus den Anhängen des PAG gehe klar hervor, dass Luxemburg-Stadt der totale Verkehrskollaps bevorstehe, da durch das Weiterwachsen der Stadt auch der „mobilisierte Individualverkehr“ weiterwachse, so die Partei. Daher fordert die ADR weiterhin vehement, dass „ein Mobilitätskonzept integraler Bestandteil des PAG sein müsste“.

Kritik an Nationalitätengesetz

Auch mit Kritik am Nationalitätengesetz spart die ADR nicht. Diesbezüglich ist die Partei nicht einverstanden, dass zum Erhalt der Luxemburger Nationalität das geforderte Sprachniveau heruntergesetzt werden soll. Die Partei spricht sogar in bester Populistensprache von einem Verramschen der Luxemburger Nationalität.

Die Luxemburger Sprache wird ihrer Auffassung nach also nicht ausreichend gewürdigt. „Die Regierungskoalition und speziell die Demokratische Partei scheint ihre ‚elitäre‘ Allüre weiter zu pflegen: Die neusten gesellschaftlichen Reformen gehen klar in Richtung einseitige Französischsprachigkeit des Landes“, kritisiert die ADR in einer Pressemitteilung.

Auf Kosten des Luxemburgischen

Die Kritik der Partei geht sogar so weit, dass sie das Übertragen einer Radiofrequenz eines ehemals Luxemburger Senders an einen französischsprachigen Sender als Schritt sieht, die französische Sprache „als Sprache des Landes durchzusetzen und dies vor allem auf Kosten der Luxemburger Sprache“.

Die Partei fordert eine Aufwertung der Nationalsprache, indem sie an erster Stelle Stelle vor den anderen Landessprachen gesetzt werden soll. Auch am Arbeitsmarkt soll die Luxemburger Sprache laut ADR immer wichtiger werden. „Es muss normal werden, in Krankenhäusern und in allen Geschäften Luxemburgisch sprechen zu können. Anstatt dass sich Luxemburger und Ausländer, die kein Französisch können, an Leute anpassen müssen, die hier im Land nur Französisch sprechen und auch nur das sprechen wollen. Diese Leute, die hier im Land leben und arbeiten wollen, sollen Luxemburgisch lernen“, poltert die ADR.