Mehr als 5.000 kriminelle Banden in der EU aktiv

Mehr als 5.000 kriminelle Banden in der EU aktiv
(dpa)

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In Europa sind einer Analyse von Europol zufolge mehr als 5.000 internationale Verbrecherbanden aktiv.

Die organisierte Kriminalität habe in den letzten vier Jahren deutlich zugenommen, teilte die europäische Polizeibehörde mit. Europol legte am Donnerstag in Den Haag einen umfassenden Bericht zum organisierten Verbrechen in der EU vor.

Das organisierte Verbrechen hat sich nach den Worten des Direktors deutlich verändert: „In Europa agieren Kriminelle aus 180 Staaten, es gibt Spezialisten für Menschenschmuggel, Passfälschung oder Experten für Geldwäsche“, sagte der Europol-Chef Rob Wainwright.

Mafiaähnliche Banden

In dem Bericht mit dem Titel „Serious and Organised Crime Threat Assessment 2017“ (Link) werden Dokumentenbetrug, Geldwäsche und illegaler Onlinehandel als Motoren der organisierten Kriminalität beschrieben.

Der Drogenhandel sei noch immer der größte Markt für die mafiaähnlichen Banden, heißt es in dem Bericht. Jährlich würden sie einen Profit von rund 24 Milliarden Euro durch Produktion und Handel vor allem mit synthetischen Drogen erzielen.

Mehr Menschenhandel

Als zunehmende Bedrohung der Bürger in Europa sehen die Ermittler die Cyberkriminalität. Die Verbrechernetzwerke würden zunehmend Daten stehlen. Auch Menschenhandel habe im Zusammenhang mit der Migrationskrise deutlich zugenommen. Die Analyse der Daten ergab zudem, dass die Banden sehr international arbeiteten und modernste Technologien einsetzten.

Ermittler haben auch Verbindungen zwischen terroristischen Gruppierungen wie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und dem organisierten Verbrechen festgestellt. „Die meisten IS-Terroristen haben einen kriminellen Hintergrund, Kleinkriminalität zumeist“, sagte Europol-Chef Wainwright.