Donnerstag13. November 2025

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Mazedonien „ganz oben auf der Agenda“

Mazedonien „ganz oben auf der Agenda“
(AFP/Armend Nimani)

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Laut Frankreichs Außenminister Laurent Fabius steht der Flüchtlingsandrang in Mazedonien "ganz oben auf der EU-Agenda". Am Montag beraten Paris und Berlin über ein gemeinsames Vorgehen in der Krise.

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat die Lage der Flüchtlinge in Mazedonien als drängendes Problem bezeichnet. „Das ist eine sehr schwierige Situation“, sagte Fabius am Sonntag bei einem Besuch bei seinem tschechischen Kollegen Lubomir Zaoralek in Prag. „Das steht oben auf der Agenda.“

Auch Zaoralek mahnte gemeinsame Anstrengungen der EU-Mitglieder zur Beilegung der Krise an. „Das ist genau die Art von Problem, die man als gemeinsames Problem verstehen muss“, sagte der tschechische Außenminister.

„Dramatischer Anstieg“

Die mazedonischen Grenzbeamten hatten am Samstagabend die seit Donnerstag geschlossene Grenze wieder geöffnet, nachdem zuvor in dramatischen Szenen hunderte Flüchtlinge trotz des Einsatzes von Schlagstöcken und Blendgranaten (Link) die Grenzabsperrungen durchbrochen hatten (Link).

Nach der Grenzöffnung gelangten allein in der Nacht zum Sonntag mehr als 7000 Migranten von Mazedonien nach Serbien, wie das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR in Genf mitteilte. Die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Roter Halbmond riefen gemeinsam zu verstärkter internationaler Zusammenarbeit auf, um den zahlreichen Flüchtlingen zu helfen. Zugleich sagten sie für die kommenden Tage einen „dramatischen Anstieg“ von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln voraus.

Flüchtlingsansturm historischen Ausmaßes

Am Montagabend wollen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande bei ihrem Treffen in Berlin „neue Impulse“ für eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise geben, wie am Sonntag aus dem Elysée-Palast in Paris verlautete.

Die Europäische Union erlebt derzeit einen Flüchtlingsansturm historischen Ausmaßes. Auf EU-Ebene gestaltet sich die Koordination bislang schwierig, seit Monaten gibt es keinen Konsens über die Verteilung der Flüchtlinge.

Pläne der EU-Kommission, verpflichtende Quoten für die Verteilung einzuführen, scheiterten bislang am Widerstand Großbritanniens und einer Reihe osteuropäischer Staaten. Derzeit erfolgt die Aufnahme der Flüchtlinge auf der Basis freiwilliger Zusagen.

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