Dienstag21. Oktober 2025

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Mathematiker gesucht

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LUXEMBURG - Im klassischen Sekundarunterricht fehlt es vor allem an Mathematiklehrern. Daneben sind auch etliche Lehrerposten in den technischen Lyzeen unbesetzt.

Für das Schuljahr 2009/2010 begin_of_the_skype_highlighting              2009/2010      end_of_the_skype_highlighting sollten insgesamt 191 Kandidaten in 31 Fächern rekrutiert werden. Nach den Einstellungsexamen konnten aber lediglich 166 Stellen besetzt werden; es fehlen demnach 25 Lehrer. Am größten ist der Bedarf im Fach Mathematik, wo nur die Hälfte der freien Posten besetzt werden konnte und nun zehn „Proffen“ fehlen.

Infobox Die Fakten

Nachfolgend die Anzahl der Lehrer, die in den verschiedenen Fächern fehlen:

o 10 Mathematik

o 2 Informatik

o 1 Religion, Automechanik, Sekretariat, Koch, Frisör, Kfz-Spengler, Metallverarbeitung, Anstreicher

Das geht aus der Antwort von Bildungsministerin Mady-Delvaux Stehres auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten André Bauler (DP) hervor.

Dieser meinte, es sei ein offenes Geheimnis, dass die Anzahl der Lehrer beständig abnehme und es vor allem an Chemie- und Mathelehrern mangele. Dass dem nicht ganz so sei, widerlegte die Ministerin. In der Tat ist laut den offiziellen Zahlen die Mathematik das einzige Fach, in dem man von einem Mangel sprechen könne. Alles in allem seien im klassischen Sekundarunterricht 92 Prozent der Posten besetzt. Neben den zehn erwähnten Mathematikern fehlen je ein Physik- und ein Religionslehrer. Der größte Teil der unbesetzten Posten befindet sich im technischen Sekundarunterricht. Dort konnte in acht Spezialfächern kein Kandidat rekrutiert werden.

Aus der Antwort des Ministeriums geht allerdings nicht eindeutig hervor, warum die Posten unbesetzt bleiben. Lediglich indirekt wird darauf hingewiesen, dass es zwar nicht an Kandidaten fehle, wohl aber an deren Kompetenzen. Die Resultate der Einstellungsexamen, heißt es, würden zu denken geben.

Jedes Jahr analysiert eine Expertenkommission die Personalsituation: Sich basierend auf die momentane Schülerzahl und unter Berücksichtung anderer Faktoren, welche in Zukunft die Situation beeinflussen könnten, errechnet diese Kommission den zukünftigen Lehrerbedarf. Dass dieser stetig ansteigt, dürfte nicht überraschen, da er direkt von der Anzahl der Schüler abhängt, welche sich von 30.178 im Jahr 2004/2005 auf 35.035 im vorigen Jahr erhöhte.

4.045 Lehrer

Es sei nicht richtig, dass der Lehrerbestand ständig abnehme, widerspricht die Ministerin dem Abgeordneten.

Mit Ausnahme der Religionslehrer sei die Zahl der Lehrer in allen Fächern kontinuierlich angestiegen. 2004/2005 gab es 3.493 Sekundarlehrer, 2009/2010 waren es 4.045; ein Plus von 16 Prozent.

Zusätzlich zum demografischen Druck gebe es ein weiteres Problem. Inzwischen machten sich die Konsequenzen des Babybooms der Nachkriegsjahre bemerkbar, d.h. viele Lehrer, die in den Jahren geboren wurden, gingen jetzt in Rente.

Im vorigen Februar habe die Regierung einen Fünf-Jahre-Rekrutierungsplan beschlossen, welcher sowohl der höheren Anzahl von Pensionären wie auch der Demografie Rechnung trage.