„Made in France“

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(dpa)

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Französische Politiker werben für heimische Produkte. So will François Bayrou, Spitzekandidat der Modem-Partei, für die französische Wirtschaft tiefer in die Tasche greifen.

„Ich persönlich und viele Franzosen würden für garantiert französische Produkte zwei Euro mehr bezahlen“, sagte Bayrou im französischen Fernsehen. Vor den Wahlen im kommenden April ist in Frankreich eine große Debatte um die Produktion im eigenen Land entbrannt, nahezu alle Kandidaten wollen die Industrie von der Auswanderung abhalten.

Ganz andere Töne kommen von der Front National. Die rechtsextreme Partei will eine ihrer zentralen Forderungen zurücknehmen: Spitzenkandidatin Marine Le Pen will nun nicht mehr den Euro abschaffen und zum Francs zurückkehren, sondern einen „Euro-Francs“ einführen. „Wir können sehr gut innerhalb Europas unsere nationale Währung und den Euro gleichermaßen beibehalten“, erklärte FN-Spitzenpolitiker Julien Rochedy in einem Radiointerview am Sonntag.

Positives Echo

Umfragen hatten zuletzt gezeigt, das zwei Drittel der Franzosen Angst davor hätten, den Francs wieder einzuführen. Die Front National hat in ihrem nationalistischen Programm lange Zeit für die alte Währung gekämpft.

Der aussichtsreiche Spitzenkandidat der französischen Sozialisten, François Hollande, hat mit einer Grundsatzrede am Sonntag offenbar überzeugt: Die Mehrheit der Kommentatoren bescheinigte Hollande „einen Durchbruch“ und einen guten Start in den Wahlkampf. „Hollande hat die Kritiker verstummen lassen“, schrieb die linksliberale „Libération“.

„Eis gebrochen“

Auch die größte französische Tageszeitung „Le Monde“ befand, Hollande habe „seine Gegner betört“ und „das Eis gebrochen“. Der Sozialist hatte am Sonntag in seiner Rede bei Paris die Finanzwelt als seinen Gegner bezeichnet und ein neues solidarisches Frankreich beschworen. Frankreich wählt am 22. April und 6. Mai seinen neuen Präsidenten.