„Frankreich nach vorn bringen“

„Frankreich nach vorn bringen“
(dpa)

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Lange wurde ihm ein zögerlicher Wahlkampf und mangelndes Programm vorgeworfen - nun hat sich François Hollande, der Präsidentschaftskandidat der französischen Sozialisten, bei einer groß angelegten Auftaktveranstaltung seinen Anhängern erklärt.

„In drei Monaten werden wir die Linke zum Sieg führen und Frankreich nach vorn bringen“, sagte Hollande in seiner 90-minütigen Rede. Der Kandidat der Sozialisten kündigte an, er werde im Fall seines Wahlsiegs sein Gehalt um 30 Prozent kürzen.

Tausende begeisterte Anhänger klatschten bei seiner Wahlkampfrede in Le Bourget ausserhalb von Paris. Er versprach, er werde sich daran messen lassen, wie stark er das Leben der jungen Franzosen verbessere.

„Unsere Mission ist beendet“

Hollande bekräftigte seine Absicht, bei seiner Wahl Frankreichs Truppen bis spätestens zum Jahresende aus Afghanistan abzuziehen. An die Adresse der westlichen Verbündeten erklärte er: „Unsere Mission ist beendet.“ Frankreich sei nach dem Anschlag auf das New Yorker World Trade Center mit einem klaren Ziel nach Afghanistan in den Krieg gezogen. Dieses Ziel sei aber erreicht.

Vor der Abstimmung über ein von der Türkei heftig kritisiertes Völkermordgesetz am Montag im Pariser Senat sprach er sich indirekt gegen den umstrittenen Entwurf aus. Frankreich müsse der Versuchung widerstehen, anderen Nationen eine Lektion zu erteilen.

Neue Dynamik für Europa

Ausserdem rief Hollande zu einer vertieften Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich auf. Sollte er gewählt werden, werde er auf seiner ersten Reise Kanzlerin Angela Merkel besuchen und die Ausarbeitung eines neuen deutsch-französischen Vertrags vorschlagen.

Er wolle den im kommenden Jahr 50 Jahre bestehenden Elysée-Vertrag auf eine neue Basis stellen, betonte Hollande auf seiner ersten Großveranstaltung. Der am 22. Januar 1963 unterzeichnete Vertrag regelt die Beziehungen beider Länder.

Es gelte, in Europa eine neue Dynamik zu entfachen – eine Dynamik der „wirtschaftlichen, industriellen, energiepolitischen Kooperation zwischen unseren beiden Ländern“. Sollte er im Mai gewählt werden, werde er auf seiner ersten Reise Kanzlerin Angela Merkel besuchen und die Ausarbeitung eines neuen deutsch-französischen Vertrags vorschlagen.