Sonntag19. Oktober 2025

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Luxemburgs Klima-Utopie

Luxemburgs  Klima-Utopie
(Tageblatt-Archiv)

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LUXEMBURG - Im Anschluss an die Klimakonferenz in Cancun will Luxemburg den CO2-Ausstoß bis 2020 um 20 bis 30 Prozent reduzieren. Langfristig soll ganz auf fossile Energien verzichtet werden.

Die Regierung will zusammen mit den Gemeinden, Nichtregierungs-Organisationen, Patronat und Gewerkschaften, Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter die Luxemburger Klimaziele erreichen: den CO2-Ausstoß bis 2020 um 20 bis 30 Prozent zu reduzieren und langfristig fossile Energiequellen ganz abzuschaffen.

Um dies zu erreichen, soll die Bevölkerung verstärkt sensibilisiert werden. Daneben sollen zahlreiche Prämien wie „Prime Car’e“ oder „Prime Cool“ zur Einsparung von Energie anregen. So kann man beispielsweise eine Prämie beim Kauf eines Elektroautos und gleichzeitigem Abschluss eines Vertrags für „grünen Strom“, der aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird, erhalten. Auch Projekte wie „Energie-light“ auf Gemeindeebene oder Unterstützungen für nachhaltiges Bauen oder Renovieren sollen zur Stromreduzierung in Luxemburg beitragen.

Luxemburg zahlt neun Millionen

Von 2010 bis 2012 sollen 30 Milliarden US Dollar von den Industrie- an die Entwicklungsländer fließen. Darin enthalten sind 2,4 Milliarden Euro von der EU und 9 Millionen Euro von Luxemburg. Umgerechnet 75 Milliarden Euro sollen dann ab 2020 jedes Jahr in den „Green Climate Fund“ fließen.

Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur hebt als positiven Effekt bei der Klimakonferenz in Cancun hervor, dass die EU zum ersten Mal bei einem Klimagipfel aus einem Mund gesprochen habe. Dies habe der EU-Meinung ein größeres Gewicht zugesprochen, betonte Wiseler bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

CO2-Rechte von Estland gekauft

Luxemburg hat für 30 Millionen Euro Estland CO2-Rechte abgekauft. Wiseler betonte, dass dieses Geld in Estland exklusiv für Projekte ausgegeben wird, die zur Verbesserung der dortigen ökologischen Situation beitragen. Der korrekte Einsatz der Gelder sei durch Garantien der Kontrollmechanismen vertraglich festgelegt.

Die Ausarbeitung des nationalen Aktionsplans zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes wird im Frühjahr 2011 in einem Maßnahmenkatalog der Regierung vorgestellt. Ab Juni werden legislative Schritte folgen.

Schlechte Klimabilanz für Luxemburg

Laut Klimaschutz-Index, den die Organisationen „Germanwatch“ und „Climate Action Network Europe“ am 7. Dezember veröffentlichten, rangiert Luxemburg mit Platz 51 auf den hintersten Rängen der 57 bewerteten Staaten.

Luxemburg gehört zu der Gruppe von 13 Ländern, deren Klimaschutzpolitik als „sehr schlecht“ eingestuft wird.