Luxemburger Lasagne auf Weltreise

Luxemburger Lasagne auf Weltreise
(dpa)

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In Tschechien und Hong-Kong ist jetzt Tiefkühl-Lasagne der Firma Tavola aus Capellen aufgetaucht. Der Lebensmittelskandal dreht sich inzwischen um den Erdball.

In Tschechien fanden die Behörden nicht deklariertes Pferdefleisch. DNA-Analysen hätten Pferdefleisch in zwei Chargen einer Tiefkühl-Lasagne nachgewiesen, teilte die nationale Lebensmittelaufsicht SZPI in Brünn (Brno) am Mittwoch mit. Die Lasangne stammt aus Luxemburg.

Bei der chinesischen Supermarktkette ParknShop in Hongkong wurde ebenfalls Tiefkühl-Lasange aus Luxemburg entdeckt. Die chinesischen Behörden wiesen am Mittwoch die Supermarktkette an, die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Das Hongkonger Zentrum für Lebensmittelsicherheit rief die Bevölkerung auf, die betroffene Lasagne nicht zu essen, da sie „mit Pferdefleisch versetzt worden sein könnte, das keinen Tests auf Medikamente unterzogen wurde“.

Strenge Kontrollen

In den vergangenen Tagen war in immer mehr Gerichten wie Lasagne, Tortelloni oder Gulasch undeklariertes Pferdefleisch entdeckt worden. Supermärkte nahmen Gerichte aus den Regalen, die Behörden in Europa verschärften die Kontrollen. In den verschiedenen Fällen geht es unter anderem um Fleischzulieferer aus Deutschland, Polen, Rumänien und Frankreich. Neben Fertigmahlzeiten und Schlachtbetrieben werden inzwischen auch Großküchen untersucht.

Das im Pferdefleisch-Skandal schwer belastete französische Unternehmen Spanghero darf seinen Betrieb in Teilbereichen wieder aufnehmen. Für die Produktion von Hackfleisch, Würsten und Fertiggerichten bekomme Spanghero die Zulassung wieder zurück, teilte der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll mit. Weiter verboten bleibe dem Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern aber der Handel mit tiefgefrorenem Fleisch. Ein vollständiger Bericht zur Verwicklung von Spanghero in den Pferdefleisch-Skandal solle an diesem Freitag vorgestellt werden.

16.000 Tonnen

Spanghero hat unter anderem die Firma Tavola in Capellen mit rund 20 Tonnen Pferdefleisch beliefert. Das Produkt war nach Angaben der Veterinärinspektion in Luxemburg falsch beschriftet gewesen. Tavola produziert im Jahr rund 16.000 Tonnen Fertiggerichte für den Weltmarkt.