Insgesamt 26.809 Mitarbeiter zählten die Luxemburger Banken am Ende des Monats September. Das teilte die Luxemburger Zentralbank am Mittwoch auf Basis von vorläufigen Zahlen in einer Pressemeldung mit.
Das ist ein deutlicher Zuwachs von 656 Stellen, verglichen mit Juni 2011, und eine klare Trendwende zu dem Stellenabbau der vorherigen Monate. Verglichen mit September 2010 beträgt der Zuwachs 2,2 Prozent bzw. 137 Stellen. Die Zentralbank warnt jedoch vor einer Überbewertung dieser Zahlen, da allein die „Einstellung“ von 558 Personen auf eine einzige Bank zurückzuführen sei. Diese habe sich neu organisiert, und bezahle ihre Mitarbeiter nun selbst. Bisher seien sie von einem Sub-Unternehmen bezahlt worden.
Zugelegt
Doch auch ohne diese Reorganisation hat die Zahl der Mitarbeiter bei den Banken zugelegt. Verglichen mit dem vorherigen Quartal wurden 98 Personen neu eingestellt. Weiter berichtet die Zentralbank, dass insgesamt 56 Kreditinstitute Mitarbeiter eingestellt hätten, während bei nur 33 Institutionen die Zahl der Beschäftigten rückläufig war.
Diese positive Entwicklung bei der Zahl der Mitarbeiter ist auf gute Geschäftszahlen der Banken zurückzuführen. Insgesamt haben die Luxemburger Finanzinstitute in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres das Resultat des Bankgeschäftes um 5,6 Prozent, d.h. 7,8 Milliarden Euro, steigern können.
Griechenland drückt Nettogewinn
Sowohl die Zins- als auch die Kommissionseinnahmen haben zugelegt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Luxemburger Finanzaufsicht CSSF von Dienstag hervor. Das Ergebnis vor Abschreibungen konnte gar um acht Prozent, auf 4,3 Milliarden Euro, gesteigert werden.
Der geschätzte Nettogewinn der Luxemburger Banken war im gleichen Zeitrahmen jedoch negativ. Insgesamt erwirtschafteten sie in den neun Monaten 17,8 Prozent weniger Gewinn als noch vor einem Jahr. Diesen doch sehr deutlichen Rückgang führt die Luxemburger Finanzaufsicht exklusiv auf Wertberichtigungen auf griechischen Staatsanleihen zurück.
Drei Luxemburger Banken haben in den vergangenen Monaten die Kosten ihrer Griechenland-Beteiligung bereits bekannt gegeben: So hat etwa die BGL BNP Paribas Wertberichtigungen von 21 Prozent auf ihrem Griechenland-Engagement von 150 Millionen Euro vorgenommen. Das sind 31,5 Millionen Euro. Auch die „Spuerkeess“ hat mitgeteilt, Wertberichtigungen von 21 Prozent oder 27,3 Millionen Euro auf ihrem Griechenland-Portfolio vorgenommen zu haben. Bereits vor Monaten hatte die Luxemburger Raiffeisen-Bank mitgeteilt, Wertberichtigungen von 30 Prozent auf ihren Griechenland-Papieren mit dem Nominalwert von zehn Millionen Euro getätigt zu haben.
Das ist insgesamt ein Verlust von 61,8 Millionen Euro bei nur drei Luxemburger Banken. Diese Summe dürfte in den kommenden Monaten deutlich weiter steigen, da auf EU-Ebene mittlerweile über einen Schuldenschnitt von 50 Prozent – und nicht mehr von nur 21 Prozent – diskutiert wird.
Laut Angaben der Luxemburger Zentralbank vom Anfang des Jahres halten allein die Luxemburger Banken 2,1 Milliarden Euro Griechenland-Anleihen in ihren Portfolios.
De Maart
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