Luxemburger Anwälte eröffneten Firmen

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Das Handelsregister in Panama enthält eine ganze Reihe von Namen von Luxemburger Anwälten. Das ergab bereits im März 2015 eine Recherche der Wochenzeitung „Le Jeudi“.

Unter ihnen seien Anwälte aus großen Anwaltskanzleien, schrieb „Le Jeudi“ im März 2015 auf seiner Internetseite. Ebenfalls gelistet sei der liberale Abgeordnete Guy Arendt, Anwalt in der Kanzlei Bonn&Schmitt und Bürgermeister der Gemeinde Walferdingen. Arendt ist heute Staatssekretär im Kulturministerium. Er habe in Panama acht Unternehmen eingetragen, von denen zwei bereits aufgelöst seien. In fünf käme sein Name heute (Stand: März 2015) nicht mehr vor. Lediglich bei einer Firma mit dem Namen „International Business Participations s.a.“ sei Arendt „trésorier“. Guy Arendt bestreite dies nicht, für ihn seien das aber alte Geschichten, schrieb „Le Jeudi“ weiter.

Er habe nicht gewusst, dass er noch Mitglied in einer der Firmen ist, zitierte die Zeitung den damaligen Abgeordneten, der bekräftigte, dies sofort zu ändern. Er wolle nichts mehr mit Unternehmen im Ausland zu tun haben. Eine Reihe von Namen tauchten in den Papieren immer wieder auf, so „Le Jeudi“. So zum Beispiel der Name Carlo Zeyen. Seine Unternehmen seien allerdings alle aufgelöst. „Bleibt zu sagen, dass Zeyen, der unlängst alle Aktivitäten in diesem Staat abgestritten hat, ‚Magistrat‘ (Anti-Geldwäsche) in Luxemburg wurde, dann Vizepräsident von Eurojust in Den Haag, um dann nach Luxemburg zurückzukehren, um 2013 ‚Magistrat hors-cadre‘ zu werden“, so „Le Jeudi“.

Weitere Namen

Eine Recherche des „Luxemburger Wort“ ergab damals eine Reihe von weiteren Namen, die in den Papieren aus Panama auftauchen: darunter z.B. der Promianwalt Albert Wildgen (ehemaliger Verwaltungschef von Cargolux), Paul Mousel (Partner bei Arendt & Medernach), Claude Kremer (Partner bei Arendt & Medernach) und viele mehr.

Die Firmengründungen gehen oft auf die 80er- und 90er-Jahre zurück und sind nicht per se illegal. Erst wenn die Firmen in Panama benutzt werden, um etwa Geldwäsche zu betreiben oder Verbrechen darüber laufen zu lassen, bewegen sich die Unternehmen in der Illegalität.

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