Training für gefährliche Hunderassen

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Nach dem neuen Hundegesetz müssen die Halter bestimmter Rassen einen sogenannten Hundeführerschein machen, ehe sie die Genehmigung für das Halten eines Hundes vom Agrarministerium erhalten. Die Kurse für diesen „Führerschein“ werden nunmehr angeboten./ Stefan Osorio-König

LUXEMBURG – Seit dem Sommer ist das neue Hundegesetz in Kraft. Demnach muss der Halter bestimmter, als potenziell gefährlich eingestufter Hunderassen eine Genehmigung vom Agrarministerium erhalten. Diese wird nur dann erteilt, wenn der Halter zuvor einen speziellen Kurs erfolgreich bestanden hat.
„Zu den betroffenen Rassen gehören unter anderem der Staffordshire Bullterrier, der American Staffordshire Bullterrier, der Mastiff oder jede andere Hundeart, die aufgrund ihrer Charakteristika mit den aufgezählten Hunden Ähnlichkeit hat, wie das beispielsweise bei Kreuzungen der Fall ist“, erklärt Tom Angel von der „Association luxembourgeoise des praticiens petits animaux“ (LAK).

500 Hunde betroffen

Etwa 30 speziell ausgebildete Tierärzte sind berechtigt, diese Schulungen durchzuführen, die noch in diesem Monat anlaufen werden.
„Im Moment werden die Kurse noch zentral in der Hauptstadt durchgeführt“, so der Veterinär Dr. René Fuchs. „Es hängt aber ganz von der Anzahl der Leute ab, die sich melden. Wenn es genügend sind, werden wir Kurse auch im Norden und im Süden des Landes anbieten können.“
Bei der Veterinärsverwaltung schätzt man die Zahl der Hunde im Großherzogtum auf bis zu 35.000.
„Die Anzahl der Hunde, für die es nunmehr Pflicht ist, einen solchen Kurs zu machen, schätzen wir auf maximal rund 500 in Luxemburg“, so Albert Huberty, Direktor der Veterinärsverwaltung.
Aber auch die Halter anderer Rassen können diesen Hundeführerschein machen.
„Das ist so ähnlich, wie einen Kraftfahrzeugführerschein zu machen“, so Dr. Jean Schoos von der LAK. „Wenn man ihn einmal hat, behält man ihn ein Leben lang.“
Der „Hundeführerschein“ sei aber auch insofern interessant, als auch künftige Hundehalter viel über die verschiedenen Rassen und den korrekten Umgang mit ihnen erfahren. „Viele Leute können sich nach so einem Kurs besser und bewusster für eine bestimmte Hunderasse entscheiden, als sie das vorher getan hätten“, so Schoos weiter.
Die Kurse, die auf Deutsch und Französich abgehalten werden und jeweils insgesamt zwölf Stunden dauern, kosten pro Teilnehmer 250 Euro.
„Man kann diese aufteilen, entweder auf sechs mal zwei Stunden, oder einen Crash-Kurs mit zwei mal sechs Stunden an den Wochenenden machen“, so Fuchs weiter.
Um zu dem Kurs zugelassen zu werden, muss der Teilnehmer volljährig sein und darf keinen Eintrag im Vorstrafenregister haben. Zudem werden mit dem neuen Gesetz alle Hunde zentral registriert.

 Die Rassen
Zu den Hunderassen, deren Halter ein Zertifikat brauchen, gehören unter anderem der Pitbull, der American Staffordshire Terrier, der Mastiff sowie Kreuzungen dieser Rassen mit anderen.