Fast einen Monat ist es her, dass US-amerikanische Streitkräfte in der Nacht des 3. Oktober ein Krankenhaus im afghanischen Kundus bombardierten, obwohl das Krankenhaus unter dem Schutz der Genfer Konvention stand. Die 45-minütige Bombardierung verursachte nicht nur den Tod von vielen Menschen, sondern hat auch Hunderte Leute von medizinischer Behandlung abgeschnitten.
Laut MSF handelt es sich bei dem Vorfall um einen der schwersten in der Geschichte der Organisation. Das Vorgehen verstoße gegen das Kriegsrecht und schaffe einen Präzedenzfall, so MSF. Der Angriff müsse von unabhängiger Seite untersucht werden. MSF fordert Antworten der Verantwortlichen.
Keine zufriedenstellende Antwort
Die USA haben es bislang versäumt, eine befriedigende Antwort zu geben und nun hofft MSF auf eine Untersuchung durch die internationale humanitäre Kommission (IHFFC), die sich um die Einhaltung der Genfer Konventionen kümmert. Außerdem wurde eine Petition an den amerikanischen Präsidenten Obama gerichtet, wo um eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls gebeten wird.
Ein luxemburgischer Mitarbeiter von MSF, Olivier Courteille, äußerte sich: „Nichts kann einen Angriff auf ein Krankenhaus rechtfertigen. Was in mir seit dem 3. Oktober vorherrscht, sind Wut und Unverständnis.“
MSF Luxemburg organisiert für den 3. November eine Gedenkversammlung auf der Place Clairefontaine in Luxemburg-Stadt. Es wird der Opfer des Angriffs gedacht und die Gelegenheit wird genutzt, um sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der Genfer Konvention einzusetzen. Die Versammlung beginnt um 12.30 Uhr.
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