In seinem Schreiben an die Redaktion bezweifelt der Autor die geringe Zahl angeblicher Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen. Generalvikar Mathias Schiltz hatte von weniger als zehn Fällen gesprochen.
Zu den Missbrauchsfällen soll es im Internat „Jean-Baptiste de la Salle“ in Bettingen/Mess gekommen sein. Der Autor des Leserbriefs gibt an, selbst mehrere Jahre misshandelt worden zu sein. „Als ich es aufdecken wollte, ist dann alles vertuscht worden. Aus Angst, dass ich ein Jahr länger dort bleiben sollte, habe ich dann die letzten Monate nichts mehr zu lachen gehabt“, schreibt er.
Generalvikar Mathias Schiltz zufolge hätten die Betreiber des Internats, „Frères des écoles chrétiennes“ stets eine gewisse Autonomie genossen. Ihm selbst sei über Missbrauchsfälle dort nichts bekannt. Der Leserbrief sei auf Wunsch des Erzbistums samt Angaben über den Autor an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden, so die Zeitung weiter.
Mehrere Missbrauchsfälle
Gerüchte über Missbrauch in besagtem Internat soll es tatsächlich bereits in den 1970er Jahren gegeben haben, sagte tageblatt.lu eine Person, die in jenen Jahren dort beschäftigt war. Nur sei stets alles unterm Teppich gekehrt worden. Körperliche Züchtigung standen in jenen Jahren auf der Tagesordnung. Im Internat lebten Jugendliche bis zu ihrem 21. Lebensjahr.
Staatsanwalt Robert Biever hat auf RTL Radio Lëtzebuerg von mehreren ihm bekannten Missbrauchsfällen gesprochen. Trotz Verjährung der Straftaten rief er alle möglichen Opfer auf, sie zu melden.
Das Internat in Bettingen/Mess wurde von französischen Patern den „Frères des écoles chrétiennes“ geführt, die nicht dem damaligen Luxemburger Bistum unterstanden.
Die Einrichtung wurde später vom Staat übernommen. lmo
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