Patrick Dury, Nationalpräsident der christlichen Gewerkschaft LCGB setzt bei der diesjährigen Rede zum 1. Mai den Hauptakzent auf die Beschäftigung. Auch der zurückgetretene LCGB-Präsident Robert Weber und der CSV-Fraktionschef und ehemalige LCGB-Funktionär Marc Spautz waren in Wasserbillig anwesend.
Dury wies in seiner Rede darauf hin, dass das neue Modell, das in Bezug auf die Stahlindustrie entwickelt wurde, auf alle Sektoren ausgeweitet werden müsse. Gefordert werden konkrete Maßnahmen für junge Leute im Arbeitsprozess. Dazu gehöre etwa eine praxisorientierte Ausbildung, so Dury weiter.
Ein weiteres Thema des LCGB war die Schulreform. Der aktuelle Reformvorschlag werde strikt abgelehnt mit der Begründung, da insgesamt das Schulniveau nach unten gedrückt werde. Auch die Rentenreform stand in der Kritik. Eine korrekte Lastenverteilung sei bei der nun geplanten Pensionsreform nicht der Fall.
Staatsfinanzen
Vor neun Monaten stellte die Regierung fest, dass die am 1. Januar 2011 in Kraft getretenen Sparmaßnahmen überflüssig waren. Die Finanzsituation in Luxemburg sei doch nicht so schlecht, so die Regierung damals. „Seit zwei Wochen sieht die Welt wieder anders aus“, kritisierte der LCGB. Das Lohnabkommen, das mit dem öffentlichen Dienst geschlossen wurde, wird nun verschoben. „Wie glaubwürdig ist die aktuelle Regierung noch“, fragt sich der LCGB. Diese Vorgehensweise sei nicht nachvollziehbar.
Die Gewerkschaft fordert deshalb die Regierung auf, sich mit den Sozialpartnern an einen Tisch zu setzen: „Wir sind nicht mehr bereit, diese Politik der Verschlechterung von Sozialleistungen mit zu tragen. Sonst müssen andere Maßnahmen ergriffen werden“. Ein kleines Land wie Luxemburg könne sich keine Sozialkonflikte leisten, so der LCGB weiter.
Bei Cargolux und ArcelorMittal forderte der LCGB die Regierung auf, ihre Verantwortung zu übernehmen.
De Maart

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