Frühere, jetzige und künftige Aufgaben

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Am 18. Dezember 2000 wird Prinz Guillaume zum Erbgroßherzog ernannt. Nach Abschluss seines Studiums widmete sich der junge Prinz umfassend seinen Aufgaben als Erbgroßherzog. Er engagierte sich aktiv im wirtschaftlichen Bereich und unternahm zahlreiche Reisen.

Prinz Guillaume, der heute fließend Luxemburgisch, Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch spricht, besuchte einst die Grundschule in Lorentzweiler, bevor er die ersten vier Jahre der luxemburgischen Sekundarstufe am „Lycée Robert Schuman“ absolvierte. Er wechselte dann in die Schweiz („Collège Alpin Beausoleil“), wo er 2001 sein französisches Abitur machte.

Von September 2001 bis August 2002 durchläuft Prinz Guillaume an der Königlichen Militärakademie von Sandhurst in Großbritannien die Ausbildung zum Offizier. Im Dezember 2002 wird er zum Offizier der luxemburgischen Armee befördert (er bekleidet derzeit den Rang eines Oberstleutnants).

Prinz Guillaume studiert anschließend Internationale Politik und nimmt an bedeutenden geopolitischen Veranstaltungen teil. So war er beispielsweise im Jahr 2005 bei der „Millennium Conference“ am Sitz der Vereinten Nationen in New York zugegen. Prinz Guillaume erwirbt im Juni 2009 einen akademischen Grad mit Auszeichnung in Geistes- und Politikwissenschaften mit Schwerpunkt „Politikwissenschaften“ an der Universität Angers in Frankreich.

Offizielle Funktionen

Nachdem er am 18. Dezember 2000 zum Erbgroßherzog ernannt wurde, wird er ein Jahr später Ehrenpräsident des „Board of Economic Development“, der Behörde für Förderung und Entwicklung der Wirtschaft, die aktuell den Namen „Luxembourg for Business“ trägt. Seine ersten Reisen in dieser Funktion führten ihn nach Südkorea, Italien, Russland, Kanada und nach Amerika. In dieser Funktion war er 2005 zusammen mit dem großherzoglichen Paar auf Staatsbesuch in der Slowakei.

Nach Abschluss seines Studiums widmete sich der junge Prinz umfassend seinen Aufgaben als Erbgroßherzog. Er engagierte sich aktiv im wirtschaftlichen Bereich und unternahm zahlreiche Reisen, beispielsweise nach Russland, in die USA oder auch in den Nahen Osten.

Nach einem Besuch in China vor dem Hintergrund der Weltausstellung in Schanghai reiste der Erbgroßherzog in wirtschaftlicher Mission unter anderem nach Schweden, Japan, Südkorea und in die Türkei sowie nach China und in die Vereinigten Arabischen Emirate, um für die luxemburgische Industrie und den Finanzplatz Luxemburg zu werben.

Mitglied des Staatsrates

Der Erbgroßherzog ist seit dem 24. Juni 2005 Mitglied des Staatsrates und nimmt als solches regelmäßig an Plenarsitzungen sowie unterschiedlichen Kommissionen teil. Des Weiteren ist er Mitglied des Verwaltungsrates der „Fondation du Grand-Duc et de la Grande-Duchesse“, deren Ziel in der Integration von Menschen mit besonderen Anforderungen in die luxemburgische Gesellschaft sowie in der Förderung spezifischer Projekte in bestimmten Entwicklungsländern besteht.

Guillaume ist sich der Notwendigkeit der Entwicklung neuer Wirtschaftsmodelle bewusst und hegt ein besonderes Interesse für das Konzept des „Social Business“ (entwickelt von Professor M. Yunus, Friedensnobelpreisträger 2006) in Verbindung mit dem Bereich der Mikrofinanz. Neben seinen Tätigkeiten im wirtschaftlichen Bereich nimmt der Erbgroßherzog aktiv am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Luxemburg teil.

Oberster Schirmherr

Guillaume ist zudem oberster Schirmherr der „Fédération du sport cycliste luxembourgeois“, der Jugendherbergszentrale Luxemburg, der Luxemburger Vereinigung für Unfallopfer im Straßenverkehr, des Jugend-Blasorchesters der Europäischen Union sowie der „Jeunesses musicales du Luxembourg“.

Er absolvierte auch mehrere Praktika, so z.B. bei der „Union chimique belge“ und bei der Deutschen Bank in London. Daneben nahm er in seiner Funktion als Mitglied des Luxemburgischen Pfadfinderverbands an einem Entwicklungscamp in Nepal teil. Er beteiligte sich an einem Wiederaufforstungsprojekt sowie vier weiteren Aktionen zugunsten der am stärksten benachteiligten Gemeinden.

1999 reiste er nach Aguascalientes, um im Rahmen eines gemeinnützigen Projektes die Kinder und Jugendlichen einer der ärmsten Regionen Mexikos sowohl im Bildungsbereich als auch mit anderen sozialen Maßnahmen zu unterstützen. Nachdem der Erbgroßherzog mehr als zehn Jahre (2000-2011) den Vorsitz des Verwaltungsrates der Stiftung „Kräizbierg“ für Menschen mit Behinderungen innehatte, wurde er im März 2011 zum Ehrenpräsidenten ernannt.
In seiner Freizeit liest Guillaume, der sich sehr für Politik, Wirtschaft und Philosophie interessiert, gerne Autobiografien aus diesen Bereichen sowie philosophische Abhandlungen und historische Romane. Er spielt Klavier und seine besondere Leidenschaft gilt dem Gitarrenspiel.

Wohnort: Colmar-Berg

Nach der Hochzeit wird der Arbeitstag für den Prinzen Guillaume nicht viel anders aussehen, als es bereits seit seiner Nominierung zum Erbgroßherzog der Fall ist. Er muss sich täglich und zunehmend auf die Rolle des Landesfürsten vorbereiten. Er wird seinem Vater bei der Bewältigung seiner Arbeit zu Hand gehen und bereits einige Aufgaben, die im Ressort des Großherzogs liegen, übernehmen.

Die junge Erbgroßherzogin (dieser Titel wird ihr am Nachmittag ihrer Hochzeit zuteil) und der Erbgroßherzog werden in Colmar-Berg wohnen. Nicht etwa im Schloss Berg selbst, sondern in einer Villa oberhalb des Schlosses an der rue de Mertzig. In dieser Villa haben bereits manche Mitglieder der großherzoglichen Familie gelebt, wie z.B. Hilda, die Schwester von Großherzog Jean. Die letzten Bewohner waren Prinz Louis und Prinzessin Tessy mit ihren Kindern, die nun seit geraumer Zeit in London leben.

Die Villa

Die Villa – umgeben von großen Waldflächen und mit einer herrlichen Sicht auf das Schloss Berg und auf das Tal zwischen Colmar-Berg und Schieren – wurde in den letzten Wochen zum Teil renoviert bzw. nach den Wünschen des jungen Paares umgestaltet. Diese Nähe zum offiziellen Wohnsitz des Großherzogs und der Großherzogin wird es dem jungen Paar erlauben, auch in seiner Freizeit viele Informationen und praktische Erfahrungen mit der Herrscherpaar auszutauschen.

Guillaume, der perfekt Luxemburgisch spricht, und Stéphanie, die während des offiziellen Interviews vor der Hochzeit bewies, dass sie dabei ist, unsere Sprache zu lernen, werden das Land Luxemburg im Ausland bei vielen Reisen repräsentieren, und auch hierzulande warten bereits erste Termine.

Zu wünschen wäre ihnen abschließend noch, dass die beiden, was die Nähe zum Volk anbelangt, in die Fußstapfen von Großherzog Henri, vielleicht aber noch mehr in die Fußstapfen von Großherzog Jean treten werden. Letzterer brachte es überaus gut fertig, bei allem ihm erwiesenen Respekt den Menschen viel Wärme und Freundlichkeit entgegenzubringen.