Mittwoch5. November 2025

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Es bleiben noch viele Ungereimtheiten

Es bleiben noch viele Ungereimtheiten
(Tageblatt-Archiv)

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ESCH/ALZETTE - Im Zusammenhang mit der erneuerten Konvention zwischen Pro-Sud und der Transportfirma Sales-Lentz über die Funktionsmodalitäten des sogenannten Night Rider gilt es, noch viele Ungereimtheiten aus dem Wege zu schaffen.

Bekanntlich war die Erneuerung dieser Abmachung zwischen den beiden Partnern während einer kurzen Zeit auf Eis gelegt worden, um einen neuen Text auszuarbeiten, in dem die umgeänderten Regeln festgehalten werden sollen.
Unterm Strich blieb die Feststellung, dass einige Details noch einmal genauer analysiert werden müssen, bevor alle betroffenen Gemeinden das Protokoll unterschreiben werden. Am Montag tagte zum ersten Mal der Vorstand der interkommunalen Gesellschaft an ihrem neuen Sitz in Esch-Belval.

Lydia Mutsch, die in ihrer Funktion als Präsidentin der Vereinigung wiedergewählt und im Büro von Pro-Sud von Alex Bodry als Vize und Henri Haine (Rümelinger Bürgermeister) und Laurent Zeimet (Bürgermeister der Gemeinde Bettemburg) assistiert wird, wies auf die Dringlichkeit bei der Lösung dieses Problems hin, an der vor allem jüngere, aber auch ältere Generationen interessiert sind.

Night-Rider-Service

Der Night-Rider-Service soll nach den guten Erfahrungen der letzten Jahre erhalten bleiben. Zum Vorteil der Benutzer, zum möglichen finanziellen Nachteil der einzelnen Gemeinden. Wie das Tageblatt bereits berichtete, soll dieser Service allen Einwohnern der Pro-Sud-Gemeinden die Möglichkeit bieten, nächtens von jedem Punkt A in den betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet des Großherzogtums abzufahren und zu egal welchem Punkt in den respektiven Ortschaften wieder zurückzukehren. Zu einem Tarif, der in den einzelnen Gemeinden festgelegt wird, und diese Preise für eine Jahres-Abokarte sind verschieden. In einigen Kommunen waren die Fahrpreise für Jugendliche bis zu einem gewissen Alter gratis, ob sie sich zu später Stunde zu einem Weinfest an der Mosel, zu einem Disco-Abend in der Hauptstadt oder zu einem Restaurant-Besuch nach Ulflingen kutschieren ließen.

Die neue Konvention bringt einige Vorteile. So kann ein Karteninhaber, der seine Jahresgebühr bei der jeweiligen Gemeinde bezahlt hat, sich von vier weiteren Personen zum Nulltarif begleiten lassen, egal, wohin die Reise innerhalb unserer Grenzen geht.

Sicherheit geht vor

Der Beitrag, den die Gemeinden im Rahmen dieser Konvention an die Firma Sales-Lentz bezahlen, wächst pro Jahr von 100.000 auf 150.000 Euro. Berechnet werden allerdings nicht mehr die einzelnen Fahrten, sondern die gefahrenen Kilometer, so dass, wie beispielsweise in Düdelingen, der finanzielle Anteil der Gemeinde um das Zwei- oder sogar das Dreifache ansteigen könnte.

Die Escher Bürgermeisterin Lydia Mutsch erinnerte an die Philosophie des Night-Rider-Busses, mit dem vielen Familien unermessliches Leid erspart bleiben kann, derweil der Käerjenger Ortsschulze Michel Wolter sich dagegen wehren wollte, dass die Allgemeinheit für Restaurant-Besuche in Wiltz oder Schäferstündchen einer Minderheit in Lintgen aufkommen sollte. Der Monnericher Kollege Dan Kersch konnte aber anhand von genaueren Berechnungen nachweisen, dass diese Summen im Vergleich zu möglichem Unheil und Leid auf unseren Landstraßen durchaus zu verantworten sind.

Buchungen nur über Internet

Ziemlich unklar bleibt die Formulierung über die konkrete Nutzung der Jahreskarte. Laut dem vorliegenden Text kann der Bus nur über Internet gebucht werden, telefonische Reservierungen wie bisher bleiben ausgeschlossen. Diese Bestimmung widerspricht den Vorstellungen der betroffenen Gemeinden, die wie der Monnericher Vertreter Dan Kersch, darauf bestehen, dass sie, versehen mit einem persönlichen Code, bei den einzelnen Kommunalverwaltungen abgerechnet werden.

Diesem Vorschlag und anderen Einwänden der Gemeindevertreter wurde Rechnung getragen. Weil die Sache im Interesse der Kunden eilt, wird auf Vorschlag von Lydia Mutsch demnächst eine dringliche Unterredung mit der genannten Transportfirma stattfinden.

Umzug

Wie bereits eingangs erwähnt, ist Pro-Sud aus der Handelsstraße in Esch in das „Feierstëppler“-Gebäude nach Belval umgezogen und beschäftigt derzeit drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen, bei einer Miete von 1.850 Euro pro Monat (plus 200 Euro für Nebenkosten und 175 Euro für zwei Stellplätze).

Abgewunken wurde das Projekt „Mpass“ wegen mangelnder Begeisterung und der „Shopping Guide Sud“ auf Anregung von Dan Kersch und seines Sassenheimer Kollegen Georges Engel, die nicht einsehen wollen, dass die Gemeinden mit aufwändigen Mitteln die Werbung etablierter Firmen mitfinanzieren wollen, derweil alle möglichen „Tante-Emma-Läden“ sich dies überhaupt nicht leisten können.

Was einen Vorschlag von Enovos über einen regionalen Energie-Pakt betrifft, monierte der Rümelinger Bürgermeister Henri Haine, dass man dabei unbedingt staatliche Unterstützung anfordern solle. Am 6. Februar sollen die Preise des „Service Award“ an die Teilnehmer dieses Wettbewerbs in der Escher Kulturfabrik überreicht werden, das Datum eines Arbeitsbesuchs in der Universitätsstadt von Lille soll noch festgelegt werden, und am 10. Februar wird ein Vertreter von Pro-Sud zu einem informellen Studienbesuch nach Schaerbeek (B) aufbrechen.