Ein Leben für die Kinder

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Am 19. April 2007 wurde Großherzogin Maria Teresa, nach Königin Rania von Jordanien als zweite Person überhaupt, von der Unicef zur „Eminent Advocate for Children“ ernannt. / Von unserem Redakteur Luc Laboulle,zurzeit Bujumbura

Als solche erfüllt die Großherzogin, selbst fünffache Mutter, zurzeit ihren ersten Auftrag im Feld. Seit dem 31. Mai und noch bis 3. Juni verweilt sie in Burundi, um den Kindern eines der ärmsten Länder Afrikas Mut zuzusprechen und sich für ihre Belange einzusetzen. Besondere Aufmerksamkeit schenkt sie dabei HIV-infizierten Waisenkindern und Kindersoldaten.

Mit dem Unicef-Hubschrauber flog die Großherzogin am Morgen des Pfingstsonntags von der Hauptstadt Bujumbura nach Ruygi. Hier wurde sie von der einheimischen Prominenz und einer Luxemburger Begleitdelegation, die schon am Tag zuvor angekommen war, empfangen. Grund für ihren Besuch in der burundischen Provinz ist die in Ruygi ansässige Nichtregierungsorganisation „Maison Shalom“, die in den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit vorbildliche Arbeit leistet.
Gründerin und Leiterin von „Maison Shalom“ ist die Menschenrechtlerin Marguerite Barankitse, die für ihren Einsatz schon zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielt. Unterstützt wird sie auch von mehreren christlichen Vereinen und NGO aus Luxemburg . Dank der finanziellen Hilfe von „Bridderlech deelen“, „Christian Solidarity International Luxembourg“ oder „Action des femmes catholiques du Luxembourg“ konnte „Maison Shalom“ Betreuungsstrukturen für Waisen, Straßenkinder und Kindersoldaten sowie ein Krankenhaus errichten.
Am Sonntag durfte die Großherzogin den neuen, kurz vor ihrer Ankunft fertig gebauten „Bloc opératoire“ im „Hôpital Rema“ besichtigen. Inneneinrichtung und Apparate fehlen zwar noch, bis Ende des Jahres soll aber alles betriebsbereit sein.
Wegen ihres unermüdlichen Engagements im Interesse der Kinder beschloss „Maison Schalom“ zudem, die neue Neugeborenenstation nach der Großherzogin zu benennen.
An Montag, dem internationalen Tag des Kindes, flog die Großherzogin wieder zurück nach Bujumbura, wo sie sich mit Vertretern von Unicef Burundi sowie der Ministerin für den Kampf gegen Aids traf und ein weiteres Kinderhilfswerk, die „Fondation Stamm“, besuchte. Diese Stiftung kümmert sich vorwiegend um junge Mütter mit Kleinkindern, die im Krieg Opfer brutaler Vergewaltigungen wurden.

Im Diensteder Unicef

Am heutigen Dienstag steht die Besichtigung des zentralen Gefängnisses auf dem Programm. Auch hier wird die Großherzogin besonders in regulärer Haft eingesperrten Müttern mit Kindern sowie Jugendlichen und Kindersoldaten ihre Aufmerksamkeit schenken.
Nachmittags wird sie dann eine Schule besuchen, in der Kinder betreut werden, die während des Konflikts in Flüchtlingslager nach Tanzania geflüchtet waren und danach wieder nach Burundi zurückkehrten.
Burundi ist einer der kleinsten und am dichtesten bevölkerten Staaten Afrikas. Zwischen 1994 und 2006 kam es im Land zu Ausschreitungen, bei denen schätzungsweise 300.000 Menschen getötet wurden und mehr als eine Million das Land verließen. 2006 konnte nach langen und schwierigen Verhandlungen ein weitestgehend stabiler Waffenstillstand zwischen den zerstrittenen Parteien erreicht werden. Trotzdem ist Burundi noch immer eines der ärmsten Länder der Welt.
Auf dem Index der Welthungerhilfe rangiert das Land hinter dem Nachbar Demokratische Republik Kongo und Eritrea auf Platz drei.