„Wir behalten Recht.“ Mit diesen Worten kommentierte am Montag der bildungspolitische Sprecher der DP, der Abgeordnete André Bauler die erste von der Uni Luxemburg durchgeführte und am vergangenen Donnerstag offiziell vorgestellte Analyse der Grundschulreform. Deshalb sehen die Liberalen auch keinen Grund von ihren bisherigen Forderungen abzurücken.
Zu diesen zählt an oberster Stelle, wie Bauler am Montag wiederholte, die Einführung eines Schuldirektors in den Grundschulen. Ein solcher erlaube es einerseits das Lehrpersonal administrativ zu entlasten, andererseits hätten die Eltern gegebenenfalls einen direkten Ansprechpartner.
Schuldirektor
In diesem wie auch in anderen Punkten wittert die DP denn auch oppositionelle Morgenluft. Denn, wie Bauler am Montag sichtlich zufrieden feststellte, habe die CSV ihre seit nunmehr drei Jahren geschlossenen Augen geöffnet und kritisiere nun endlich auch die Reformen von Mady Delvaux. Nicht nur was den Schuldirektor anbelange, würden sich, wenn man die Ideen von CSV und DP vergleiche, eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten, eine Reihe „gemeinsame Nenner“ offenbaren.
Weiterhin plädiert die DP auch für mehr pädagogische Autonomie der einzelnen Grundschulen. Rolle der Politik sei es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, ansonsten solle diese sich aber aus dem Schulbetrieb heraushalten, meint Bauler. Jede Schule müsste aufgrund unterschiedlicher Ausgangsbedingungen die Möglichkeit erhalten ihr eigenes Konzept zu entwickeln und mithilfe vielfältiger Lehrmethoden umzusetzen.
Zumal es die Lehrer seien, die am besten die Bedürfnisse ihrer Schüler kennen würden. Ein Standardmodell wie der kompetenzorientierte Unterricht sei dabei nicht die Lösung, sondern eben nur eine von diesen Methoden.
Neben einer Vereinfachung der administrativen Aufgaben für das Lehrpersonal, fordert die DP auch eine Vereinfachung der „Bilans“ sowie eine klarere Defintion der Kompetenzen. Derzeit würden die Lehrer sich schwer damit tun, die Eltern würden die Einstufung ihres Kindes kaum verstehen. Aber auch wenn die „Zeugnisse“ vereinfacht würden, sei damit noch lange nicht alles in Butter, warnt Bauler und fordert ein Ende des derzeitigen „Etikettenschwindels“. Anstatt immer nur strukturelle Reformen vorzunehmen, sollte die Regierung sich endlich Gedanken über Inhalte, über die Unterrichtsqualität, über Lernprozesse und über die bestmögliche Ausbildung für Lehrer machen.
„Secondaire“
Womit Bauler auch die Reform des Sekundarunterrichts meinte. Die Lehren aus den Fehlern bei der Grundschulreform müssten unbedingt bei der Neugestaltung des „Secondaire“ berücksichtigt werden.
Daher sein Appell: Schluss mit dem Scheindialog zwischen Ministerium und Lehrern. Die zuständige Ministerin müsste endlich auch die Anliegen der Lehrer zur Kenntnis nehmen. Denn nur eine breite Unterstützung erlaube eine weitreichende Reform auch erfolgreich umzusetzen. Sofern es denn eine Reform im Sinne einer Verbesserung werde. Danach sehe es derzeit allerdings nicht aus.
 
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