Chaos wegen Kupferkabelklau

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Bereits zum wiederholten Male in diesem Jahr wurden in der Nacht zu Donnerstag auf der Eisenbahnstrecke Luxemburg-Petingen Kupferkabel geklaut.

BASCHARAGE – Wie die Polizei gestern mitteilte, gelang es bislang noch unbekannten Tätern, 211 Meter Kupferkabel auf besagter Eisenbahnstrecke zwischen den Haltestellen Bascharage und Dippach (Kilometerpunkt 4.850 bis 5.100) zu entwenden.
In der Nacht zu Freitag wurden erneut, auf derselben Bahnstrecke, in der Nähe von Dippach Kabel durchtrennt. Dieses Mal wurde jedoch nichts entwendet.
Wie Raymond Schanen, Pressesprecher der CFL, erklärte, handelt es sich bei den begehrten Kabeln um Schwachstromleitungen, die die Signalsteuerung der Bahn regeln.

Signalanlagen funktionierten nicht

Wegen der durch den Kabelklau entstandenen Schäden funktionierten die Signalanlagen bei der Bahn in den vergangenen beiden Tagen die meiste Zeit nicht und die Befehle mussten schriftlich an die Zugführer erteilt werden. Weil die schriftliche Prozedur aufwendiger ist und länger dauert, kam es in den vergangenen beiden Tagen auf der Strecke Luxemburg-Petingen zu starken Verzögrerungen im Fahrplan der CFL.

Ausfälle und viele Verspätungen

Laut Raymond Schanen fielen allein am Donnerstag drei Züge aus. Bei 80 Zügen mussten Verspätungen von bis zu 35 Minuten hingenommen werden, manche mussten auch umgeleitet werden. Gestern kam es dann bei 40 Zügen zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Zwei Züge fielen aus und zwei Güterzüge wurden über Esch/Alzette umgeleitet.
Die technischen Einsatzdienste der CFL arbeiteten am Donnerstag und Freitag fieberhaft an der Behebung des Schadens.

Gestern gegen 17.00 Uhr waren die Reparaturarbeiten dann größtenteils abgeschlossen. Als Reaktion auf die Vorfälle hat die CFL Klage gegen unbekannt eingereicht und eine verstärkte Überwachung der Strecke veranlasst. Bereits Mitte Mai dieses Jahres hatten Unbekannte 100 Meter Kupferkabel an den Bahngleisen zwischen den Haltestellen Bascharage und Dippach geklaut. Damals war der Zugverkehr zwischen Petingen und Luxemburg ohnehin wegen Bauarbeiten eingestellt, so dass es nicht zu Fahrplanverzögerungen kommen konnte. LL

1.600 Euro Marktwert

Im März 2008 mussten zwei Männer sich vor Gericht verantworten, die im April 2007 auf mehreren Baustellen Kupferkabel geklaut hatten. Drei Euro für das Kilo Kupferkabel erhielten die Angeklagten, laut eigenen Angaben, damals bei einem belgischen Schrotthändler.
Offiziellen Stellen zufolge entsprechen 100 Meter des vorgestern geklauten Kupferkabels einem Gewicht von 200 bis 250 Kilogramm. Sollten die Preise von 2007 noch stimmen, hätten die am vergangenen Donnerstag gestohlenen 211 Meter einen Marktwert von in etwa 1.250 bis 1.600 Euro.