Biever: Bin nicht pädophil oder schwul

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Generalstaatsanwalt Robert Biever hat sich am Donnerstag gegen die ihn gestreuten Gerüchte über Pädophilie geäußert. Bei der Gelegenheit entlastete er Minister Luc Frieden im Bommeleeër-Dossier.

Er habe eine schützende Hand über Pädophile gehalten. So der Vorwurf, dem sich Generalstaatsanwalt Robert Biever seit mehreren Wochen öffentlich ausgesetzt sieht.

Biever bezeichnete am Donnerstag den Ex-SREL-Agenten André Kemmer als Hauptverantwortlichen der Gerüchte, die seit Jahren über ihn verbreitet werden. Seiner Bitte, die Vorwürfe schriftlich und mit Fakten zu belegen, sei Kemmer jedoch ausgewichen. In einem Schreiben 2009 habe Kemmer behauptet, niemals solche Falschinformationen über Biever verbreitet zu haben.

Biever wies jedoch ebenfalls auf politische Kreise hin, die in den letzten Tagen dabei seien, ihn zu diskreditieren und deshalb kübelweise Drecke über ihn ausschütten. Es gehe hier um seine Ehre und die seiner Familie.

Kemmer, der aus dem Wirtschaftsministerium zurück zur Polizei wechseln sollte, wurde vor wenigen Tagen vom Dienst suspendiert. Das Radio 100,7 hatte noch am Donnerstagmorgen von einer vertraulichen Zusammenkunft zwischen SREL-Agenten und drei weiteren Personen berichtet. Dabei sollen Ermittlungen im Pädophile-Milieu beschlossen worden sein, da die Justiz laut damaligem SREL-Chef Marco Mille nichts unternehme.

„Ehrbare Bürger“

Wer sind denn diese Personen, die er, Biever, angeblich beschütze? Nach Absprache mit dem Betroffenen nannte Biever am Donnerstag: Michel Reiffers, erster Rat am Berufsgerichtshof, Pim Knaff, Rechtsanwalt und DP-Politiker, sowie Max Stoisa, Geschäftsmann. Ermittlungen gegen diese Personen hätten ergeben, dass sie keinerlei Kontakte zum Pädophilie-Milieu hätten. Zu ihrer Homosexualität stünden sie. Auch eine Hausdurchsuchung bei Michel Reiffers habe nichts ergeben, so Biever. Ermittlungen ergaben, dass diese Person lediglich Kontakte zu großjährigen Personen gehabt hatte. Diese drei Personen waren noch nie mit der Justiz in Konflikt, unterstrich Biever.

Biever will auch Premierminister Jean-Claude Juncker und Ausschusspräsident Alex Bodry über die Gerüchte gegen ihn informiert haben. Daher stamme auch die Bemerkung Junckers an Biever über dessen vermeintliches Bordell in Esch. Du Rindvieh, soll Biever schmunzelnd geantwortet haben.

Zu seiner eigenen Person beteuerte Biever: „Ich bin weder pädophil noch homosexuell“. Er sei ein daher gelaufener Heterosexueller.

Biever entlastet Frieden

Abschwächen wollte Biever seinen Vorwürfe an die Adresse von Ex-Justizminister Luc Frieden, dieser habe die Ermittlungen im Bommeleeër-Prozess erschweren wollen. Bereits im April wurden seine Äußerungen über die Haltung Friedens zu den Bombeleger-Ermittlungen bekannt. Die Institutionen haben funktioniert, betonte er. Auch wenn die Ermittlungen nicht so zuende gebracht werden konnten, wie sich das vielleicht erwünscht wurde. Auch wenn nicht alles geklappt hat, es gebe kein Element, das auf eine Verantwortung Friedens hinweise.

Frieden wird sich am Donnerstagnachmittag im Parlament zu den Vorwürfen äußern. Die Opposition hat Misstrauensanträge gegen Frieden und die Regierung gestellt.