DÜDELINGEN – Auf die Frage, wo es denn zur neuen LTNB-Annexe geht, hatte gestern Morgen ein freundlicher Herr am Bahnhof des Düdelinger Viertels Italien folgende Wegbeschreibung parat: „Ja, da fahren Sie am besten hier weiter, am Boulodrom und am Fußballstadion der Alliance vorbei, dann an der Kreuzung nach links und dann geradeaus in die Pampa hinein … da steht so ein Gebäude“. Aha.
Und tatsächlich, auf einem Areal hinter dem „Alliance“-Stadion, im „Frankelach“, steht ein nagelneues Schulgebäude, in dem sich zur gestrigen offiziellen Einweihung unter anderem Unterrichtsministerin Mady Delvaux-Stehres und Bautenminister Claude Wiseler eingefunden hatten.
LTNB-Direktor José Leiner hob in seiner Ansprache die kurze Bauzeit von vier Monaten hervor, aber auch die Ewigkeit, die es gedauert hat, bis endlich gehandelt wurde. Der Platzmangel im LTNB, dessen Einrichtungen im laufenden Schuljahr insgesamt 1.460 Schüler besuchen, sei schon seit geraumer Zeit akut gewesen. Die neue Annexe sei ein Befreiungsschlag gewesen, so Leiner. Das Problem Platzmangel sei damit aber noch nicht aus der Welt geschafft. Maximal können in dem Neubau nämlich 430 Schüler unterrichtet werden, seit dem 15. September werden dort aber bereits 360 unterrichtet. Nach Adam Riese bleiben bereits jetzt nur noch 70 Plätze als Polster … und das bei einer Bevölkerungszahl, die wächst und wächst.
„Schüler solle sech mat hirer Schoul identifizéiere kënnen“, so der Direktor. Mit Annexen habe man Erfahrung und die „Alliance“-Annexe sei deshalb keine Container-Annexe nur mit Klassenzimmern, sondern eine Schule, die alles hat, was eine moderne Schule so braucht. Nur eines hat sie nicht: eigene Sporteinrichtungen. Und so äußerte Leiner den Wunsch einer Sporthalle, die man ja einfach neben dem neuen Schulgebäude errichten könnte. Denn was den Sportunterricht angeht, werde sich die Lage in Kürze auch zuspitzen.
Kostenpunkt:6,1 Millionen Euro
Laut Bautenminister Claude Wiseler ist die LTNB-Annexe zu einem korrekten Preis, in einer korrekten Zeit und zu korrekten Bedingungen entstanden. Er weist somit die Kritik, die laut geworden ist, zurück – Kritik an dem Kostenpunkt von 6,1 Mio. und an der Prozedur.
Zum einen hätte man es durchaus auch billiger haben können, mit Containern. Davon wurde aber abgesehen, weil den Schülern die Qualität geboten werden müsse, die eine Schule haben soll. Das sei mit dieser Fertigbauweise gelungen. Zum anderen, was das Prozedere angeht, habe es sich um eine Notfallprozedur gehandelt, da man das reale Ausmaß des Platzmangels relativ spät erkannt habe.
Auch was die Verschmutzung des Bodens anbelangt, gäbe es keinen Grund zur Sorge. Beim Bau sei sich strikt an alle Auflagen und Ratschläge vom Umweltministerium gehalten worden.
Die Düdelinger Gemeindeführung sei in Sachen Suche nach dem geeigneten Bauland übrigens sehr kooperativ gewesen, so Wiseler.
Wegen des Zeitdrucks sei auf Gemeindeterrain gebaut worden, womit zeitraubende Kauf-, bzw. Enteignungsprozeduren vermieden werden konnten.
Unterrichtsministerin Mady Delvaux-Stehres indes räumte ein Mea culpa für die Kritik ein, die an Bautenminister Wiseler geübt wurde. Als geborener Optimist habe sie den Ernst der Lage erst erkannt, als sie sich vor Ort von den Arbeitsbedingungen in der alten Annexe selbst überzeugt habe. Sie habe sich in dem Moment regelrecht geschämt, so die Ministerin.
Die Annexe sei eine Lösung, die es erlaubt habe, dass die diesjährige „Rentrée“ problemlos über die Bühne gehen konnte.
Dass das Gebäude bereits den Namen „Alliance“ trägt, gefalle ihr. Nun müsse nur noch dafür gesorgt werden, dass diese Schul-Annexe auch noch eine Seele bekomme.
sz
| INFOBOX /DIE ANNEXE IN ZAHLEN Stockwerke 3 (inkl. Erdgeschoss) Klassenzimmer 18 à 63 m2 Spezialräume 4 à 84 m2 Verwaltungsräume 7 (Direktion, Sekretariat und SPOS) Mensa 150 Plätze Pausenhof 3.242 m2 Parkplatz 1.750 m2 mit 65 Stellplätzen |
| INFOBOX/ LEHRER UND SCHÜLER Max. mögl. Schülerzahl 430 Schüler 2008/09 360 Klassen 2008/09 19 Lehrer 50 |
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