Dienstag21. Oktober 2025

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Luxemburg nicht an Depeschen interessiert

Luxemburg nicht an Depeschen interessiert

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LUXEMBURG - Keine peinlichen Fragen an die US-Botschaft in Luxemburg. Außenminister Jean Asselborn wird die Herausgabe geheimer Depeschen der hiesigen US-Diplomaten nicht fordern.

Bisher hat die Enthüllungsplattform Wikileaks nur eine Depesche aus der US-Botschaft in Luxemburg veröffentlicht. Und auch die war eher harmlos, nicht mal als geheim eingestuft. Die als vertraulich gekennzeichnete Botschaft von US-Botschafterin Cynthia Stroum berichtete über den Aufenthalt eines Ex-Guantanamo-Häftlings Anfang 2010 in Luxemburg, seine Begegnung mit Außenminister Jean Asselborn und die nach Stroums Ansicht laue Berichterstattung in den lokalen Medien.

Logo" class="infobox_img" />Der britische Staatsbürger Moazzam Begg war 2002 in Pakistan festgenommen und ins US-Guantanamo-Straflager auf Kuba gesteckt worden. 2005 war er wieder freigekommen. Während seines Aufenthaltes in Luxemburg hatte er für die Aufnahme von Ex-Strafgefangenen aus Guantanamo in Luxemburg plädiert.

Gut zwei Dutzend weitere Dokumente aus der US-Botschaft in Luxemburg soll Wikileaks haben. Deren Herausgabe hatte Ex-Außenminister Jacques F. Poos in einem Télécran-Interview gefordert. Das sollte vor der Veröffentlichtung auf der Internet-Seite geschehen. Die Forderung hatte der Abgeordnete Felix Braz („déi gréng“) in einer parlamenarischen Anfrage an Außenminister Asselborn weitergereicht.

Luxemburgs oberster Diplomat sieht jedoch keinen Grund, bei der US-Botschaft vorzusprechen. Es sei nicht Aufgabe der Luxemburger Regierung, die Heraugabe dieser Dokumente zu fordern. Luxemburgs Regierung würde einer ähnlichen Aufforderung der US- oder einer anderen Regierung nicht nachkommen, präzisiert Asselborn.