Lockerbie-Anschlag wird neu untersucht

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270 Menschen starben 1988 beim Anschlag von Lockerbie in den Trümmern einer PanAM-Maschine. Die Hintergründe für den Anschlag wurden nie völlig aufgeklärt. 25 Jahre nach dem Terrorakt soll ein neuer Versuch gemacht werden.

25 Jahre nach dem Terroranschlag von Lockerbie sollen die Ereignisse neu untersucht werden. Die Regierungen von Libyen, den USA und Großbritannien wollen gemeinsame Ermittlungen einleiten. Das teilten die Regierungen in einer gemeinsamen Stellungnahme am Samstag mit. In „naher Zukunft“ sollen britische und US-Ermittler nach Tripolis reisen, um den Austausch von Informationen und Dokumenten sowie die Befragung von Zeugen zu besprechen.

Am 21. Dezember vor 25 Jahren war über dem schottischen Ort Lockerbie eine Maschine der US-Fluggesellschaft PanAm in die Luft gesprengt worden. 270 Menschen starben, darunter elf Einwohner des Ortes, die durch herabstürzende Trümmer getötet wurden. Die britischen Behörden gehen davon aus, dass ein libysches Terrorkommando – möglicherweise unter direkter Einflussnahme des damaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi – das Attentat verübte.

„Obwohl inzwischen 25 Jahre vergangen sind, ist die Erinnerung an die 243 Passagiere, 16 Crewmitglieder und elf Einwohner von Lockerbie, die ihr Leben an diesem furchtbaren Abend verloren haben, nicht verblasst“, sagte Großbritanniens Premierminister David Cameron. Am Wochenende wurde bei Gedenkveranstaltungen in Großbritannien, Libyen und den USA der Opfer gedacht.

Gerüchte

Um die Hintergründe des Anschlags ranken sich weiter Gerüchte. Nur ein Tatverdächtiger wurde festgenommen und 2001 verurteilt: Abdel Baset al-Megrahi. Der Libyer wurde nach sieben Jahren hinter Gittern im Jahr 2009 aus Gesundheitsgründen aus schottischer Haft entlassen. Er starb 2012 in Tripolis. Er selbst hatte eine Beteiligung stets bestritten, seine Familie tut dies weiterhin.

Der frühere britische Botschafter in Libyen, Oliver Miles, glaubt, es könne noch Jahre dauern, bis die ganze Wahrheit über Lockerbie ans Licht kommt. Das nun entsandte Ermittlerteam genieße die volle Unterstützung aller drei Länder, hieß es in der Stellungnahme der Regierungen aus London, Washington und Tripolis. „Wir möchten, dass alle, die für diesen brutalst möglichen Akt des Terrorismus verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden, und wir wollen verstehen, warum er verübt wurde“, heißt es in der Mitteilung.