Schwer zu schaffen macht der aktuelle Streit um die Armeeführung dem Ex-Armeekommandanten Colonel Guy Lenz. Als ob weder Offizier noch politische Autoritäten Lehren aus der Affäre Winter (1966) gezogen hätten, schreibt Lenz in einem Leserbrief an das Tageblatt.
" class="infobox_img" />Colonel Guy Lenz
Die Affäre Robert Winter
Der damalige Armeechef Colonel Robert Winter war 1966 seines Amtes enthoben worden. Ihm wurde u.a. Amtsmissbrauch und Gehorsamsverweigerung vorgeworfen. Der eigentliche Grund dürfte jedoch seine Ablehnung der geplanten Armeereform gewesen sein. Die politische Opposition sah in den Anschuldigungen gegen Winter den Versuch der schwarzroten Regierungskoalition, sich eines unbequemenen Generalstabschefs zu entledigen.
1967 schaffte die große Armeereform den obligatorischen Militärdienst ab.
Verachtung der Mitmenschen, ja sogar Menschenfeindlichkeit – so sei sein Verhalten rübergekommen, wirft Lenz Colonel Nico Ries, bis 2008 Armeechef, vor. Den Vorwurf erhebt Riesens Ex-Vorgesetzter und ehemaliger Armeekommandant Colonel Guy Lenz. Die Situation sei nie entstanden, hätte er, Nico Ries, es verstanden, seine Mitmenschen und Untergebenen respektvoller zu führen und seinen gleichrangigen Kollegen und den Behörden größeres Entgegenkommen entgegenzubringen.
Image-Schaden
In seinem Leserbrief befürchtet Lenz, die ganze Affäre werde dem Image der Armee schaden. Das hätten die Militärangehörigen, die gute Arbeit leisteten, nicht verdient. Ries sei nicht der richtige Mann, die Armee zu führen, sollte er seine persönlichen Interessen vor den Interessen der Armee stellen.
Einen Vorwurf macht Lenz auch sich selbst gegenüber. Er habe es wohl nicht erreicht, als dessen Vorgesetzten das soziale Verhalten von Nico Ries zu ändern. Lenz war von 1998 bis 2002 Generalstabschef der Luxemburger Armee.
De Maart

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