Kosovo-Serben reißen umstrittene Mauer ein

Kosovo-Serben reißen umstrittene Mauer ein
(Reuters/Hazir Reka)

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Die umstrittene Mauer in der zwischen Serben und Albanern geteilten Kosovo-Stadt Mitrovica ist abgerissen.

Serbische Arbeiter zerstörten am Sonntag die Mauer bei der symbolisch wichtigen Brücke über den Ibar-Fluss. An ihr war die EU-Vermittlung zwischen den beiden verfeindeten Nachbarn in der letzten Woche gescheitert. Pristina und Belgrad begrüßten den Abriss als erstes Zeichen für eine Entspannung der aufgeheizten Lage. Zuletzt war sogar von Kriegsvorbereitungen die Rede gewesen.

Freizügigkeit in Frage gestellt

Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini lobte in Brüssel die Beseitigung der Mauer und hofft jetzt auf die Fortsetzung ihrer Vermittlung. Eigentlich war schon vor Jahren der freie Verkehr über die Brücke vereinbart worden. Zuletzt hatten die Serben aber die Mauer errichtet und damit die Freizügigkeit in Frage gestellt. Die Albaner hatten gedroht, diese Blockade gewaltsam zu entfernen.

Neue Mauer?

Unklar ist allerdings, was die Kosovo-Serben anstelle der Mauer planen. Nach Darstellung der Behörden soll es doch eine neue Mauer geben, die aber um ein paar Meter versetzt und deutlich niedriger sein soll. Der Bürgermeister von Nord-Mitrovica, wo die Serben die Mehrheit bilden, hatte von versenkbaren Metallsperren gesprochen.