Das von Serbien vor sechs Jahren abgefallene Kosovo baut eine eigene Armee auf. Die Streitkräfte würden 5000 Soldaten umfassen und über eine aktive Reserve von 3000 Mann verfügen, teilte Regierungschef Hashim Thaci am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Pristina mit. Sie würden in Zukunft die „territoriale Souveränität“ des Landes schützen.
Bisher verfügte der Kosovo über 2.500 Mann starke Sicherheitskräfte (KSF), die jedoch unter dem Kommando der Nato-geführten internationalen Schutztruppe (KFOR) standen. Serbien kritisierte den Schritt und verlangte, die neue Armee dürfe keinen Zugang zu den Gebieten der serbischen Minderheit im Norden des Landes erhalten.
Auswanderung
Ein Einsatz der Kosovo-Sonderpolizei Rosu am Dienstag in der mehrheitlich von Serben bewohnten Stadt Strpce im Süden des Landes wurde ebenfalls von Belgrad verurteilt. Es gehe darum, die Serben zu verängstigen und sie dadurch zur Auswanderung zu drängen, sagte der Kosovo-Minister in der serbischen Regierung, Aleksandar Vulin.
Spezialeinheiten waren in Strpce in das örtliche Gericht eingedrungen und hatten Dokumente beschlagnahmt. Auch vier serbische Polizisten seien festgenommen worden, hieß es von serbischer Seite. Aus Pristina gab es zunächst keine Stellungnahme über die Hintergründe der Aktion.
De Maart

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