Montag17. November 2025

Demaart De Maart

Knapper Vorsprung für Hofer

Knapper Vorsprung für Hofer
(AFP/Dieter Nagl)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Knapper Vorsprung für den Rechtspopulisten. Norbert Hofer führt in den ersten Hochrechnungen bei der Wahl um das Amt des österreichischen Präsidenten.

Norbert Hofer führt in den ersten Hochrechnungen bei der Wahl um das Amt des österreichischen Präsidenten. Er erreichte 50,2 Prozent der Stimmen. Sein Gegner Van der Bellen konnte 49,8 Prozent der Wähler laut erster Hochrechnung für sich entscheiden. Die letzten Wahllokale haben gerade geschlossen, viele Stimmen müssen aber noch ausgezählt werden. Ein Ergebnis wird gegen 19 Uhr 30 vorliegen. Am Montag wird dann nach den Auszählungen der Stimmen per Briefwahl das Endergebnis vorliegen.

Der 45-jährige Hofer hatte die erste Wahlrunde vor einem Monat überraschend mit 35 Prozent der Stimmen gewonnen, Van der Bellen kam auf 21,3 Prozent. Erstmals seit 1945 landete kein Kandidat der beiden Volksparteien SPÖ und ÖVP in der Stichwahl. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise, steigender Arbeitslosigkeit und stockender Reformen wurden sie mit jeweils elf Prozent von den Wählern abgestraft.

„Das Bild Österreichs im Ausland“

„Der Präsident ist das Bild Österreichs im Ausland, er repräsentiert das Land“, sagte der Wiener Johann Mayer. Eine achtzigjährige Wienerin sagte, sie wünsche sich einen Präsidenten, „der die Dinge besser macht. Alles soll wieder werden wie vorher.“

Hofer, gelernter Flugzeugingenieur, hatte sich im Wahlkampf als „Kandidat der Menschen“ präsentiert, der in der gegenwärtigen Flüchtlingskrise Österreichs Kultur und Werte verteidigen will. Er ist ein enger Vertrauter des FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache, der seit dem Tod des langjährigen Parteichefs Jörg Haider 2005 bemüht ist, das Image der Partei aufzupolieren.

„Blaue Republik“

Der 72-jährige Wirtschaftsprofessor Van der Bellen warnte, Hofer würde im Fall seines Wahlsiegs die Regierung aus ÖVP und SPÖ auflösen, um einer „blauen Republik“ den Weg zu ebnen. Hofer betonte daraufhin, die Entlassung der Regierung wäre nur eine letzte Lösung. Grundsätzlich hat der Bundespräsident in Österreich eine vorwiegend repräsentative Funktion. Er hat aber das Recht, den Bundeskanzler zu entlassen und das Parlament aufzulösen.