In diesen Tagen schlüpft die erste Generation Borkenkäfer dieses Jahres. Was im Saarland für Kopfzerbrechen sorgt, scheint in Luxemburg noch kein Problem zu sein. „Wir haben noch keine katastrophalen Meldungen bekommen,“ sagt Jean-Jacques Erasmy, Chef der Forstverwaltung Luxemburg gegenüber Tageblatt.lu.
Der Borkenkäferbefall in Luxemburg sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Erasmy spricht von Sekundarschädlingen. Das heißt: Sie greifen nur kranke und geschwächte Bäume an. Hier könnte es nun zu einem Problem kommen. Zahlreiche Bäume haben in den vergangenen Monaten unter der Dürre gelitten.
Schadholz
„Das hängt alles vom Wetter der nächsten Wochen ab“, betont Ersasmy. Wenn es weiterhin kühl und feucht bleibt, „kann es in den Nadelholzbeständen im Ösling noch mal glimpflich ausgehen“. Bleibe es aber heiß und trocken, müsse im Herbst mit einer höheren Menge an Schadholz gerechnet werden. Denn dann vermehrten sich die in der Baumrinde brütenden Borkenkäfer schneller als sonst. Eine Prognose über die Entwicklung der Schädlinge für 2011 sei noch zu früh.
Momentan gibt es in Luxemburg keine konzentrierte Borkenkäfer-Überwachung. Zwischen 2002 und 2004 war das anders. Damals gab es ein grenzübergreifendes „Buchensterben“. Ein extremes Beispiel: Kanada hat derzeit eine Borkenkäfer-Epidemie. Dort sind rund 13 Millionen Hektar betroffen. Durch extreme Dürre geht die
Harzproduktion der Bäume zurück und damit auch ihre Abwehrmöglichkeit einer möglichen Käferinvasion.
Lebensräume
Die Käfer haben aber auch was gutes. Sie sorgen mit anderen Organismen dafür, dass kranke und geschwächte Fichten absterben und neue Lebensräume geschaffen werden, heißt es bei wald-rlp.de. Licht und Wärme dringt in die Baumlücken, wovon viele Pflanzen- und Tierarten profitieren und der Wald sich verjüngen kann.
De Maart

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