Das neue Jagdggesetz verbietet ausdrücklich die Fütterung von Tieren, nicht aber die Kirrung. Diese soll das Wild anlocken, damit es gejagt werden kann. Es sei also keine systematische Fütterung, so der Mouvement écologique am Montag. Das Fütterungsverbot stellt laut der Umweltorganisation eine zentrale Errungenschaft des neuen Gesetzes dar. Es sei nämlich ein Widerspruch, Tiere zu füttern, um künstliche Überpopulationen zu schaffen und diese dann zu bejagen.
" class="infobox_img" />Normalerweise muss das Futter (Mais) untergescharrt werden. Hier in Oberglabach soll das nicht geschehen sei, kritisiert der Méco. (Mouvement écologique)
Das neue Gesetz kann jedoch erst angewendet werden, wenn das diesbezügliche großherzogliche Reglement vorliegt. Darin wird auch klar definiert, was eine Kirrung ist. Bis dato liegt aber lediglich ein Entwurf vor, bemängelt der Mouvement écologique. Und erklärt weiter, dass dieser Umstand von einigen Revierbesitzern ausgenutzt wird. Man hätte Beweise, auch Fotos, dass sie das Fütterungsverbot nicht respektieren. Noch immer werde viel zu viel gefüttert, teilweise sogar mit Automaten. Dabei werde im Entwurf des großherzoglichen Reglements die Kirrung durch Automaten ausdrücklich verboten.
Nur kleine Mengen
Im Reglementsentwurf ist ebenfalls vorgesehen, dass das angebotene Futter, welches zur Kirrung eingesetzt wird, nur in kleinen Mengen (bis zu 500 Gramm) eingesetzt werden darf. Jede Wildart erhält ihr eigenes Futter. Aber auch diese Regel werde von vielen sogenannten „Hegern“ nicht befolgt.
Ziel einer nachhaltigen Jagd ist laut Gesetz der Schutz unserer Waldökosysteme und der Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft, betont der Méco, der einen Appell an das Nachhaltigkeitsministerium richtet, das entsprechende Reglement so schnell wie möglich umzusetzen und die neuen Bestimmungen strenger zu kontrollieren.
Verschwörung gegen die Jäger?
Der Präsident des Jagdverbandes, Georges Jacobs, erklärte Tageblatt.lu, dass er keine Beweise für Regelverstöße erhalten habe. Fotos könnten manipuliert werden oder komplett aus ihrem Kontext gerissen werden. Es sei auch nicht seine Aufgabe, „als Inspektor durch das Land zu ziehen und Kontrollen durchzuführen“.
Der Präsident der Jäger erhob anschließend schwere Vorwürfe gegen die Jagdgegner. „Eine Reihe Leute verteilen bewusst Futter in fremden Revieren und machen dann ein Foto davon, um den Ruf der Jäger zu schädigen“. Er selbst sei schon mindestens zweimal Opfer einer solchen Aktion geworden. Er sei bereit, bei jeder seriösen Ermittlung mitzuarbeiten und die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Aber unhaltbare Anschuldigungen, Fotos, die im Internet zirkulieren usw. würden nur die Atmosphäre vergiften, so Jacobs.
Was die Kirrung durch Automaten betrifft, so erinnerte Jacobs daran, dass das Regelement noch nicht in kraft getreten sei. Ein Pilotprojekt sei des Weiteren vorgesehen, das diese Art der Kirrung analysieren soll. Die Förster seien dieser Technik nicht abgeneigt. Die Verteilung der Körner durch Automaten habe den Vorteil, dass man die Menge des Futters besser kontrollieren könne, so Jacobs. Auf diese Weise würden auch die oft weiten Wege der „Heger“ von ihrem Zuhause zu ihrem Revier reduziert. Die Jäger seien keine „Täter“, sondern „Partner“, unterstrich der Präsident des Jäger-Verbands abschließend.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können