Samstag8. November 2025

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Kein Besuch im „Zoo“

Kein Besuch im „Zoo“
(Ifinzi)

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Während einer „Porte ouverte“ am Samstag konnten Bürger das Flüchtlingsheim auf der ArcelorMittal-Brache in der Volmeringer Strasse in Düdelingen in Augenschein nehmen.

„Diddeleng ass prett“, so Bürgermeister Dan Biancalana, der zusammen mit seinem gesamten Schöffenrat und zahlreichen Gemeinderatsmitgliedern nicht nur die Familienministerin Corinne Cahen, Marc Crochet, beigeordneter LRK-Direktor, sondern viele neugierige Besucher begrüssen konnte, deren Strom im Laufe des Nachmittags einfach nicht abreissen wollte.

Am Montag wird die erste Familie im Container-Bau am Fuss des stillgelegten Walzwerks und neben dem ehemaligen Direktionsgebäude einziehen. Das Datum der „porte ouverte“ war bewusst gewählt. Die Wohnungen sind mit dem nötigen (Betten, Sofas, Stühlen, Schränke) möbeliert, bevor sie dann von Menschen belebt werden, deren Intimität man strikt respektieren will. Weil die Bewohner auch in Zukunft nicht wie „Zoo“-Subjekte aussehen sollen, wird es auch in der Einrichtung auch wegen Sicherheitsproblemen keinen freien Zugang geben.

Kein Luxushotel

Hostessen der OLAI, des LRK und des kommunalen Integrationsdienstes führten die Besucher durch die Räumlichkeiten und beantworteten bereitwillig alle Fragen. Die neuwertig aussehenden Container auf den zwei Stockwerken stammen aus dem LRK-Rehabilitationszentrum von Colpach und sind hell und zweckmässig. Kein „Luxushotel“, wie fälschlicherweise oft am Tresen behauptet wird.

62 Familien aus Syrien und dem Irak (insgesamt 93 Menschen) sollen hier eine vorübergehende Bleibe bekommen. Im Erdgeschoss befinden sich neben vier Wohnungen mehrere Gemeinschaftsräume mit Küche und hygienischen Einrichtungen. Im ersten Stock werden 24 weitere Einheiten, darunter vier für Junggesellen eingerichtet. Vor allem sollen die Strukturen von Familien mit Kindern genutzt werden, die ab sofort in die schulischen Infrastrukturen auf „Strutzbierg“ und dem LTNB integriert werden. Gehofft wird auch auf die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung und der Vereinswelt, (die sich übrigens bereits in Bewegung gesetzt hat).

Einige Besucher, die Bedenken vor dem Containergebäude hinter/vor den vergammelten und stillgelegten Anlagen des ehemaligen Walzwerks hatten, konnten sich bei der Besichtigung beruhigen. So schlimm ist diese Nähe nicht und Flüchtlinge, die dem Schlimmsten in ihrer Heimat entkommen sind, wird sie kaum stören.

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