Sonntag9. November 2025

Demaart De Maart

Kein Bedarf an Wörterbuch

Kein Bedarf an Wörterbuch

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Im Bereich der Krankenhäuser besteht kein direkter Bedarf an einem neuen praktischen Wörterbuch um die Verständigung zwischen Personal und Patienten zu vereinfachen.

Es sei weder zwingend notwendig noch dringend ein zusätzliches Wörterbuch zu erstellen, das die Luxemburger Medizin-Ausdrücke in eine andere Sprache übersetze, hält Gesundheitsministerin Lydia Mutsch auf eine Frage des DP-Abgeordneten André Bauler hin fest. Dieser hatte zum Erstellen eines solchen Werkes angeregt.

Wie Lydia Mutsch mitteilt verfügt keines der Luxemburger Krankenhäuser über ein solches Wörterbuch, wie Rückfragen bei der „Entente des Hôpitaux“ ergeben hätten. Doch auch wenn bisher kein ausdrücklicher solcher Wunsch an die Krankenhäuser gerichtet worden sei, würden alle Krankenhäuser den Gebrauch der Luxemburger Sprache im Gesundheitssektor fördern.

Einstellungskriterium

So habe die Vereinigung „DeWidong“, die sich mit der beruflichen Ausbildung im Krankenhausbereich befasst, im Rahmen des Projektes „Moien“ einen luxemburgisch Kurs ausgearbeitet, der speziell auf die besondere Terminologie im Pflegebereich eingeht. Dieser Kurs wird zurzeit den Mitarbeitern der Kranken-und Pflegehäuser angeboten.

Zudem würde die Luxemburger Sprache bei der Auswahl der Kandidaten für eine mögliche Einstellung als Kriterium dienen. Alle Häuser würden darüber hinaus die sprachlichen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter durch das Anbieten von Kursen fördern.

Wie die Ministerin weiter mitteilt, gibt es auch andere Initiativen, die Verständigung zwischen Personal und betreuter Person zu unterstützen. Davon ausgehend, dass 47 Prozent der in Luxemburg wohnenden Menschen eine ausländische Nationalität besitzen, seien Informationszettel für Patienten auf Französisch, Deutsch und Luxemburgisch übersetzt worden.

„Lëtzebuerger Online Dictionnaire“

In einigen Krankenhäusern würden die mündlichen Erklärungen über bestimmte Untersuchungen oder andere Elemente der Betreuung auf Luxemburgisch oder Französisch erteilt. In anderen Häusern würde das Personal kleine Abzeichen mit den Fahnen jener Länder tragen, deren Sprache sie verstehen und sprechen, damit die Patienten wissen, welche Sprache die betreffende Person spricht.

Die Ministerin verweist auch auf den „Lëtzebuerger Online Dictionnaire“, der die Luxemburger Wörter auf Französisch, Englisch und Portugiesisch übersetzt und anhand von Illustrationen und Beispielen erläutert. Dieses online-Wörterbuch würde bereits fast alle üblichen Ausrücke bei Gesprächen über die Gesundheit enthalten.

Lydia Mutsch unterstreicht weiter, dass sich die technische Sprache im medizinischen und im Pflegebereich ständig weiter entwickele und viele Ausdrücke aus dem englischsprachigen Forschungsbereich stammen würden und dementsprechend in vielen Sprachen gleich sei. Aus all diesen Gründen sieht sie die Notwendigkeit der von André Bauler angeregten Maßnahme nicht gegeben.