Sonntag26. Oktober 2025

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Kampf gegen IS „koordinieren“

Kampf gegen IS „koordinieren“
(Reuters/Handout)

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Nach der Anschlagsserie von Paris mit 129 Toten, verstärken viele Staaten ihr Sicherheitsvorkehrungen. Die Suche nach den Hintermänner geht weiter. Die aktuellen Ereignisse in unserem +++Live-Ticker+++

20.42 Uhr Frankreich hat am Donnerstag einen UN-Resolutionsentwurf zum Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vorgelegt. In dem Text fordert Paris die Mitgliedstaaten auf, „ihre Anstrengungen zur Verhinderung und Vorbeugung von Terrorakten insbesondere des IS zu verdoppeln und miteinander zu koordinieren“.

Es müssten alle „notwendigen Maßnahmen“ getroffen werden, um die Extremistengruppe zu bekämpfen. Am Mittwoch hatte bereits Russland im UN-Sicherheitsrat einen überarbeiteten Resolutionsentwurf für den Kampf gegen die IS-Miliz.

20.29 Uhr Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls warnt vor möglicherweise weiter aktiven Zellen von Attentätern. Man wisse nicht, ob es noch weitere aktive Gruppen oder Personen aus dem Umfeld der Attentäter von Paris gebe, sagt Valls.

20.00 Uhr US-Geheimdieste haben Frankreich bereits im letzten Mai vor Abdelhamid Abaaoud, dem mutmasslichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, gewarnt. Wie die Zeitung „Figaro“ schreibt wurde in einem dementsprechenden Bericht (Link)auf mögliche Anschläge hingewiesen

19.37 Uhr Die belgische Staatsanwaltschaft gibt bekannt, dass die Polizei bei sechs Razzien in Brüssel sieben Personen festgenommen hat. Unabhängig von der Aktion seien sei zweitere Personen festgesetzt worden, die verdächtigt würden, mit den Attacken von Paris im Zusmamenhang zu stehen

19.19 Uhr Der Sprengstoffexperte und mutmassliche Bombenbauer Mohammed Khoualed soll Medienberichten zufolge in den Händen der Polizei sein. Der 19-Jährige hätte sich bereits am Mittwochabend in der nordfranzösischen Stadt Lille der Polizei gestellt, zitiert die „Daily Mail“ einen Bericht von France 3.

16.55 Uhr Die französischen Behörden wussten nicht, dass sich der mutmassliche Drahtzieher der Anschläge von Paris in Europa aufhielt. Die Rückkehr des belgischen Dschihadisten Abdelhamid Abaaoud aus dem Gebiet des sogenannten Islamischen Staates sei erst nach der Terrorwelle mit 129 Toten bekannt geworden, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstag. Er mahnt zu einer engeren EU-Kooperation im Anti-Terror-Kampf.

16.18 Uhr Auf der Grundlage eines Hinweises der USA fahnden italienische Sicherheitskräfte nach fünf Verdächtigen, die dschihadistische Anschläge auf touristische Ziele in Rom und Mailand geplant haben sollen. Außenminister Paolo Gentiloni sagte dem TV-Sender Rai 3 am Donnerstag, die Fahndung sei am Mittwochnachmittag eingeleitet worden.

16.11 Uhr Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve zufolge spielte Abdelhamid Abaaoud eine zentrale Rolle bei den Anschlägen in Paris. Er könnte zudem in den vereitelten Angriff auf den Thalys-Zug Ende August im belgisch-französischen Grenzgebiet und das geplante Attentat auf zwei Kirchen in Villejuif im Süden von Paris verwickelt gewesen sein.

15.25 Uhr Der mutmassliche Drahtzieher der Anschläge von Paris ist bei dem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis vom Mittwoch getötet worden. Zunächst wurde ein von Kugeln durchsiebter Leichnam gefunden. Dieser sei nun anhand von Spuren dem Islamisten Abaaoud zugeordnet worden, erklärte Staatsanwalt Molins.

Auch seine Cousine ist ums Leben gekommen. Sie sei die Frau gewesen, die sich bei der Polizeiaktion am Mittwoch selbst in die Luft gesprengt habe, erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag von französischen Polizeibeamten. Der Name der Frau wurde mit Hasna Aitboulahcen angegeben.

14.10 Uhr Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat alle Muslime zu einer gemeinsamen Haltung gegen Terror im Namen des Islams aufgerufen. Dabei falle politischen Anführern, Wissenschaftlern und Geistlichen muslimischer Länder eine besondere Aufgabe zu, sagte Erdogan nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Istanbul. Zu den tödlichen Anschlägen in Paris sagte Erdogan: „Ich verfluche und verdamme diese Terroristen, die aus der Religion hervorgehen, der auch ich angehöre und die ich verehre.“ Terroristen könnten auch aus anderen Religionen hervorgehen, betonte er.

13.40 Uhr Der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Terroranschläge ist nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft tot. Es handelt sich dabei um den Belgier Abdelhamid Abaaoud. Er wurde demnach bei dem siebenstündigen Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis am Mittwoch getötet. Der Leichnam sei von Einschlägen durchlöchert.

12.54 Uhr Das Gebetshaus der „Association multiculturelle de l’Ouest“ (A.M.C.O.) in Esch/Alzette haben Unbekannte mit Farbe beschmiert. Die Mitglieder der Gemeinschaft pflegen laut Geheimdienstinformationen Kontakte zu Extremisten im Ausland. Der Verein steht seit mehreren Jahren unter Beobachtung der Sicherheitsdienste. Das Gebäude in der Brillstraße gilt als Rekrutierungsbüro für den Islamischen Staat.
Link „Sechs Luxemburger in Syrien“

12.30 Uhr Französische Abgeordnete geben grünes Licht für eine dreimonatige Verlängerung des Ausnahmezustands in Frankreich.

11.50 Uhr Die Staatsanwaltschaft in Belgien teilt mit, dass es in Brüssel sechs Razzien der Polizei im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris gegegen hat. Bei einer weiteren Polizeiaktion sei eine Person festgenommen worden.

11.33 Uhr Europol sieht die Anschläge von Paris als ernste Eskalation der Bedrohung Europas durch Terroristen. Es handele sich um eine Absichtserklärung des sogenannten Islamischen Staats, „seine brutale Art des Terrorismus nach Europa zu exportieren“, sagte der Chef der europäischen Polizeibehörde, Rob Wainwright, am Donnerstag vor dem Europäischen Parlament.

Die Terrorwelle in der französischen Hauptstadt am vorigen Freitag sei die erste Attacke im Stil der Anschläge im indischen Mumbai 2008 gewesen: eine Kombination von wahllosen Angriffen mit Schusswaffen und Selbstmordattentaten.

11.00 Uhr Die Bombenwarnung, die ein polnisches Passagierflugzeug zu einer Notlandung gezwungen hat, ist ein Fehlalarm. Der Passagier habe gesagt, seine Warnung sei „nur ein Witz“ gewesen, teilt die Fluggesellschaft Planet mit.

10.40 Uhr Der Chef von Europol, Rob Wainwright, warnt vor weiteren Anschlägen nach den Attentaten von Paris. Sie seien wahrscheinlich, sagt er.

10.36 Uhr In Belgien hat die Polizei nach den Anschlägen von Paris mit neuen Razzien begonnen. Es gebe sechs Durchsuchungen in der Region Brüssel, darunter auch im Stadtteil Molenbeek, sagte ein Sprecher der belgischen Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Razzien stehen demnach in „Verbindung mit Bilal Hadfi“, einem der Selbstmordattentäter von Paris.

10.31 Uhr Nach den Terroranschlägen in Paris ist ein erschreckendes Video einer Überwachungskamera aufgetaucht. Auf den Aufnahmen, welche die „Daily Mail“ veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie Besucher eines Restaurants vom Kugelhagel überrascht werden. Personen stürmen ins Lokal und verstecken sich.

10.12 Uhr Die französische Regierung befürchtet, dass Terroristen chemische Waffen einsetzen könnten. „Wir wissen, dass es ein Risiko chemischer oder biologischer Waffen geben könnte“, sagte Premierminister Manuel Valls am Donnerstag.

9.40 Uhr Belgiens Ministerpräsident Charles Michel kündigt die Bereitstellung von 400 Millionen Euro für die Terrorismusbekämpfung an. Außerdem sollen Gesetze gegen Hassprediger verschärft und aus Syrien heimkehrende IS-Kämpfer inhaftiert werden.

9.10 Uhr Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat das Engagement Moskaus im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begrüßt. „Es gibt eine Öffnung Russlands“ sagte er am Donnerstagmorgen im Sender France Inter. Im Kampf gegen den IS müssten alle Kräfte zusammenstehen. Russland fliegt seit längerem Luftangriffe in Syrien, will dabei nun aber stärker mit Frankreich zusammenarbeiten.

8.44 Uhr Polizisten dürfen in Frankreich rund um die Uhr Waffen tragen, auch ohne kugelsichere Weste. Dies gab Innenminister Cazeneuve am Donnerstag bekannt.

8.28 Uhr Nach der Veröffentlichung eines IS-Drohvideos mit Bildern vom Times Square hat die New Yorker Polizei klargestellt, dass sie derzeit keinen Hinweis auf eine gezielte oder besondere Gefahr für die US-Millionenmetropole hat. Allerdings bleibe New York ein wichtiges Ziel internationaler Terroristen, erklärte die Polizei am Mittwochabend. Man werde wachsam bleiben und Anti-Terror-Einheiten in der Stadt stationieren.

8.20 Uhr Ein Flugzeug auf dem Weg von Warschau ins ägyptische Hurghada macht offiziellen Angaben zufolge wegen einer Bombendrohung eine Notlandung im bulgarischen Burgas.

7.25 Uhr Auch in Deutschland besteht eine hohe Anschlagsgefahr. Laut Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger, gebe es aber keine konkreten Hinweise auf Anschläge. Japan will nach den Pariser Anschlägen seine Geheimdienstarbeit stärken. Ein Regierungssprecher kündigt an, eine neue Einheit zu gründen, die sich ausschließlich mit dem Sammeln von Informationen über internationalen Terrorismus befasst.

7.10 Uhr Das US-Außenministerium hat vor möglichen Anschlagsplänen in Rom und Mailand gewarnt. Der Petersdom in Rom, der Mailänder Dom, das dortige Opernhaus La Scala sowie Kirchen, Synagogen, Restaurants, Theater und Hotels seien als „potenzielle Ziele“ identifiziert worden, teilte das State Department mit. Die US-Botschaft in Rom gab zudem am Donnerstagmorgen eine „Sicherheitsnachricht an US-Bürger“ heraus, in der sie zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen werden. Darin hieß es, „Terroristengruppen könnten ähnliche Methoden anwenden wie bei den jüngsten Attacken in Paris.“ Die italienischen Behörden seien sich dieser Gefahren bewusst.

7.05 Uhr Die internationale Polizeibehörde Interpol hat 5800 ausländische Kämpfer identifiziert, die sich den Dschihadisten im Irak und in Syrien angeschlossen haben. Sie seien aus etwa 50 Ländern in die Krisenregion eingereist, sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock am Mittwoch bei einer Anti-Terror-Konferenz im spanischen Sevilla. Insgesamt bezifferte er die Zahl der Kämpfer in den Reihen der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) und anderer extremistischer Gruppierungen auf 25.000.

6.50 Uhr Syriens Präsident Baschar al-Assad ist Hoffnungen des Westens auf einen raschen Machtübergang in dem bürgerkriegsversehrten Land entgegengetreten. Der Prozess könne erst starten, wenn die Aufständischen zurückgedrängt würden, sagte Assad am Mittwochabend dem italienischen Fernsehsender Rai. „Politisch ist nichts zu erreichen, so lange die Terroristen viele Gegenden in Syrien übernehmen. Wenn wir danach sprechen, sind anderthalb oder zwei Jahre genug für jeden Übergang.“

6.35 Uhr Nach den Terroranschlägen von Paris verschärft Frankreich seine Sicherheitsgesetze. Die Nationalversammlung berät am Donnerstag unter anderem darüber, den Ausnahmezustand in Frankreich über den 26. November hinaus um drei Monate zu verlängern. Während des Ausnahmezustands sollen Gruppierungen, die als „schwere Gefährdung der öffentlichen Ordnung“ eingestuft werden, aufgelöst werden können.

6.18 Uhr Noch vor einem von Frankreich angekündigten Entwurf hat Russland überraschend eine eigene UN-Resolution gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgelegt. Das Papier sei für jeden annehmbar, sagte Moskaus UN-Botschafter Witali Tschurkin laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Tass vom späten Mittwochabend. Kern des russischen Entwurfs ist allerdings eine Zusammenarbeit mit dem Regime in Damaskus unter Machthaber Baschar al-Assad. Genau das hatten westliche Staaten aber bei einem früheren russischen Entwurf im September schon abgelehnt, weil Assads Repressionen den Bürgerkrieg in dem Land in Gang gesetzt hätten. Moskau will, dass alle Militärangriffe mit Assads Regierung abgestimmt werden.

6.10 Uhr Ein Lehrer einer jüdischen Schule im südfranzösischen Marseille ist Opfer einer Messerattacke geworden. Die Angreifer hätten sich am Mittwochabend als Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausgegeben, berichtete der Sender France24 unter Berufung auf Ermittler. Am gleichen Tag wurde in der Stadt auch eine muslimische Frau angegriffen. Innenminister Bernard Cazeneuve verurteilte beide „unvertretbaren Handlungen“ am späten Abend scharf.

Was bisher geschah

Am Mittwoch hatte die französische Polizei wenige Tage nach der verheerenden Terrorserie in Paris mit 129 Toten womöglich einen weiteren Anschlag vereitelt. Bei einem dramatischen, von heftigen Schusswechseln begleiteten Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis nördlich der Hauptstadt nahmen Spezialkräfte acht Verdächtige fest. Mindestens zwei weitere Terrorverdächtige kamen ums Leben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Unklar blieb zunächst, ob der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom Freitag, Abdelhamid Abaaoud, unter den Getöteten ist. Staatsanwalt François Molins sagte, Abaaoud sei nicht unter den Festgenommenen, und die Identität der stark verstümmelten Toten sei noch nicht geklärt. Seit der Mordserie, zu der sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte, gab es in Frankreich 414 Hausdurchsuchungen. 64 Menschen wurden vorläufig festgenommen, 60 kamen in Polizeigewahrsam. 118 Menschen wurden unter Hausarrest gestellt.

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